Künstliche Intelligenz und Lernprogramme Kommentar zur Digitaloffensive: Wieso die Pläne ein Fortschritt für die Schulen sind
Sachsen-Anhalt hat große Pläne für seine Schulen: von der KI-Nutzung bis zur modernen Online-Nachhilfe. Die Digitaloffensive ist ein großer Fortschritt, kommentiert MZ-Redakteur Jan Schumann.

Magdeburg/MZ - Was Sachsen-Anhalts Bildungsministerium jetzt ankündigt, ist nicht nur eines der vielen „Modellprojekte“, die überall dort aus dem Boden schießen, wo mit etwas Fördergeld mal etwas ausprobiert werden soll.
Nein: Die eingeläutete Digitaloffensive für die Schulen im Land könnte zu einer der größten Umwälzungen im Bildungssystem dieses Landes werden. Zwar sind Einzelteile aus dem neuen Paket schon hier und da bekannt: Lernsoftware gibt es in unterschiedlicher Qualität seit Jahren, auch mit Künstlicher Intelligenz haben Sachsen-Anhalter bereits Berührungspunkte.
KI und Lernprogramme können Aufgaben von Lehrern übernehmen
Neu – und für die Schulen revolutionär – ist etwas anderes. Die Landesregierung bekennt sich dazu, dass digitales Lernen in all seinen Facetten ein fester Teil des Bildungssystems wird. Das heißt etwa, dass Lernprogramme künftig gezielt die Arbeit der Lehrer ergänzen – teils gar übernehmen – sollen. Oder dass das selbstständige Üben und Lernen für Schüler einen völlig neuen Stellenwert einnehmen kann.
Den Autor erreichen Sie unter: jan.schumann@mz.de
Ein Ergebnis dieser Entwicklung könnte sein, dass sich die Arbeit des Lehrers künftig wandelt. Und dass der Prozess des Lernens für Schüler bald deutlich anders aussieht als noch vor Jahren.
Digitales Lernen wird zum festen Teil der Schule
Es ist richtig, dass das Land angesichts der rasenden technischen Entwicklung jetzt die Initiative übernimmt. Zu Recht betont das Bildungsministerium die großen Vorteile, die die digitale Welt für Schüler und Lehrer bereithält. Wenn die aktuelle Ankündigung zur Digitaloffensive ernst gemeint ist, bedeutet sie: Bisher war digitales Lernen nur ein Zusatzmittel, künftig wird es ein ähnlich wichtiger Bestandteil des Unterrichts wie der Lehrer vor der Tafel.
Das Land versucht nun mit seinem Vorstoß, die Digitalrevolution zentral zu steuern – sodass nicht jede Schule einfach tut, was sie will. Das ist das richtige Vorgehen, um auch alle Probleme im Blick zu behalten, die die Digitalisierung bedeuten kann. Für das Land beginnt ein Experiment.