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Patronen-Botschaft im Internet Kommentar zum Fall Räuscher: Rauswurf wäre die einzig richtige Reaktion

Die jüngste Entgleisung des CDU-Manns Alexander Räuscher ist ein Skandal, kommentiert MZ-Redakteur Jan Schumann. Beschämend ist aber auch, dass niemand in der CDU-Landtagsfraktion die Kraft hat, ihn vor die Tür zu setzen.

Von Jan Schumann 25.10.2024, 17:41
MZ-Redakteur Jan Schumann kommentiert den Fall Räuscher.
MZ-Redakteur Jan Schumann kommentiert den Fall Räuscher. (Foto: MZ/Stedtler)

Magdeburg/MZ - Wenn das kein Grund für einen Rauswurf aus der Landtagsfraktion ist – was ist es dann? Der CDU-Abgeordnete Alexander Räuscher hat gegenüber einem Grünen-Politiker Gewaltfantasien freien Lauf gelassen, indem er ihm ein Foto mit Patronen als „Behandlungsmethode“ gegen Kopfschmerzen schickte. Die Polizei ermittelt wegen Bedrohung – man kann Räuschers Entgleisung auch als Empfehlung zum Suizid lesen. Das ist mit nichts zu entschuldigen.

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Die einzig richtige Reaktion zeigen die Behörden. Der Landkreis Harz hat Prüfungen dazu eingeleitet, ob Räuscher als Jäger und Waffenhalter noch die nötige Zuverlässigkeit hat. Laut Waffengesetz sind zumindest Zweifel angebracht: Wer Waffen und Munition „missbräuchlich oder leichtfertig“ verwendet, gilt eben nicht als zuverlässig. Gut auch, dass die Polizei bei dieser Aggression gegen politische Gegner nicht zusieht, sondern ermittelt.

Kann Räuscher christlich-demokratische Werte vertreten? Wohl kaum

Zumal Räuschers aktueller Ausfall nur der Tiefpunkt einer ganzen Reihe von Entgleisungen ist. Grünen-Politiker beschimpfte er schon als „Klimaschisten“, im Internet schwadronierte er über das „Aussortieren von Arbeitsverweigerern“.

Den Autor erreichen Sie unter: [email protected]

Trotzdem kann sich die CDU-Fraktion nicht zur naheliegenden Konsequenz durchringen: Räuschers Rauswurf. Kann jemand wie er christlich-demokratische Werte vertreten? Wohl kaum. Dass niemand die Kraft hat, ihn vor die Tür zu setzen, ist beschämend.