Inflation spürbar Teure Ausstattung für die Schule: So tief müssen Eltern für Schulstart in die Tasche greifen
Für über 200.000 Schüler in Sachsen-Anhalt sind die Sommerferien vorbei. Am Samstag werden zusätzlich zahlreiche Erstklässer feierlich empfangen. Für die Eltern der Kinder und Jugendlichen könnte der diesjährige Schulstart jedoch finanziell zum Problem werden.
Magdeburg/DUR/lb - Für die nötigen Schulmaterialien werden die Eltern deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen als in den Jahren zuvor. Denn die Auswirkungen der Inflation machen sich auch hier deutlich bemerkbar.
Laut Statistischem Bundesamt erhöhten sich die Preise für Schulhefte und Zeichenblöcke um 13,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Für Stifte und Farbkästen sowie für Füller und Füllerpatronen müssen Kunden 5,2 Prozent mehr zahlen. Die Preise für Schulranzen lagen um 4,7 Prozent höher.
"Gründe für die hohen Preissteigerungen bei Schulheften und Zeichenblöcken dürften unter anderem die anhaltende Papierknappheit sowie die zunehmenden Kosten in der Papierproduktion sein", so die Statistiker. In einigen Schulen werden sogar feste Listen an die Eltern weitergereicht, die genau vorgeben, welche Materialien zwingend gekauft werden müssen - Filzstifte, Tuschkästem Bastelunterlagen oder Schnellhefter. Dabei werden teilweise sogar bestimmte Marken vorgegeben.
So viel zahlen Eltern durchschnittlich zum Schulstart
Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov für die Online-Handelsplattform Ebay, geben Eltern im Schnitt zwischen 200 und 299 Euro für den Schulstart ihrer Kinder aus. Mehr als jede fünfte Familie zahle über 500 Euro und fünf Prozent der befragten Haushalte sogar über 1000 Euro.
Für jede vierte Familie sind die aktuellen Anschaffungen jedoch eine finanzielle Herausforderung. Viele Eltern hätten extra Geld gespart, um die Kosten zu stemmen. Finanziell schwächere Familien würden die Utensilien daher vermehrt gebraucht kaufen. So gaben insgesamt 13 Prozent der Befragten an, Schulranzen und Federmappen aus zweiter Hand zu erwerben.
Teurer Schulstart: Finanzieller Zuschuss gefordert
Doch nicht alle Produkte können gebraucht gekauft werden - so zum Beispiel Schreib- und Rechenblöcke. Allerdings unterstütze der Bund durch das Programm "Bildung und Teilhabe" Eltern, die entweder Wohngeld oder Kinderzuschlag erhalten, mit 156 Euro pro Schuljahr.
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Ralph Beckert, Chef des Sozialverbandes VdK Sachsen, erklärte gegenüber dem MDR, dass die steigenden Kosten für Strom und Gas es zusätzlich schwierig machen würden, für die Bildung Geld bereitzustellen. Beckert fordert deshalb, dass auch Familien mit mittlerem Einkommen wohngeldberechtigt werden. Damit hätten sie automatisch Anspruch auf den Zuschuss von 156 Euro.