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Kommentar zum neuen Fahrplan für Sachsen-Anhalt Die Bauarbeiten bei der Bahn zahlen sich langsam aus

Bei der Bahn zählt jede Minute – warum sie bei den Fahrzeiten aufholen muss.

Von Alexander Schierholz 19.02.2025, 14:00
Zugreisende brauchen weiter viel Geduld, meint unser Kommentator. Aber es wird besser werden.
Zugreisende brauchen weiter viel Geduld, meint unser Kommentator. Aber es wird besser werden. (Foto: MZ / Stedtler)

Halle/MZ - Vier Minuten, sechs Minuten, zehn Minuten. Die Fahrzeitverkürzungen, die im kommenden Jahr auf einigen Bahnstrecken in Sachsen-Anhalt greifen sollen, mögen auf den ersten Blick vernachlässigbar wirken. Zugreisende aber, die schon einmal über den Bahnsteig gerannt sind, um den nächsten Anschluss zu erreichen, wissen: Bei der Bahn zählt jede Minute.

Dabei geht es um noch viel mehr als um Anschlüsse, nämlich darum, eine vernünftige Alternative zum Auto zu bieten. Gut eineinhalb Stunden Fahrzeit soll etwa der Regionalexpress von Leipzig via Dessau nach Magdeburg ab Dezember benötigen – das ist konkurrenzfähig zum Straßenverkehr. Dennoch machen Vergleiche der Verkehrsmittel immer wieder deutlich, wieviel die Bahn hier noch nachzuholen hat: Was die reine Fahrzeit angeht, kann sie gerade in ländlichen Regionen mit dem Auto oft nicht mithalten.

Zwischen Leipzig und Magdeburg wird die kürzere Fahrzeit möglich durch einen Ausbau der Strecke für Tempo 160. Das Beispiel zeigt: Die Bauarbeiten, die Bahnkunden im Land seit Jahren plagen, zahlen sich langsam aus. Das ist eine gute Nachricht. Allerdings wird die Zahl der Baustellen in den kommenden Jahren leider eher zu- als abnehmen müssen, um zusätzliche Strecken derart zu ertüchtigen. Zugreisende brauchen weiter viel Geduld. Aber es wird besser werden. Und dabei zählt jede Minute.