Kommentar zum Direktorengehalt Das Schweigen der MDR-Spitze verstört
Die Mitarbeiter warten auf ein Signal, dass auch bei der Führungsriege gespart wird. Davon ist aber nichts zu sehen.
Magdeburg/MZ - Gut möglich, dass der MDR den renommierten Journalisten Klaus Brinkbäumer bislang falsch eingesetzt hat. Dass der frühere „Spiegel“-Mann im Job des Leipziger Programmdirektors seine eigentlichen Stärken nicht ausspielen konnte; dass lange Konferenzen und Strategiepapiere nicht sein Ding sind.
Gut möglich also, dass der MDR davon profitiert, wenn er Brinkbäumer nun von lästigen Direktorenpflichten befreit und mit wirklich journalistischen Aufgaben betraut. Doch wenn das so ist, stellt sich eine Frage: Warum kann Intendant Ralf Ludwig bei diesem Wechsel nicht mit offenen Karten spielen?
Plausibel wäre, dass ein Ausscheiden aus einer Leitungsfunktion auch weniger Gehalt bedeutet – spätestens ab dem Zeitpunkt, an dem der ursprüngliche Vertrag abläuft. Ist das auch der Fall? Darauf gibt es keine Antwort – offenbar deshalb, weil die Anstalt Brinkbäumers Gehalt einfach weiterzahlt, als hätte es keinerlei Änderung gegeben.
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Der MDR steht vor nie dagewesenen Kürzungen, fast 300 Stellen sollen wegfallen. Viele Mitarbeiter warten auf ein Signal, dass auch an der Spitze gespart wird. Bislang aber warten sie vergeblich. Diese Sprachlosigkeit ist verstörend. Denn der MDR, der gesamte öffentlich-rechtliche Rundfunk ist als Gemeinschaftsprojekt gedacht, von der gesamten Gesellschaft finanziert. Daraus folgt eine Pflicht zur Transparenz.