Startprobleme Zu wenige Mitarbeiter - Cyberagentur in Halle hinkt eigenem Anspruch hinterher
Die Cyberagentur kämpft noch immer mit Startschwierigkeiten. Für das kommende Jahr hat sich die Bundesbehörde einige Ziele gesetzt.
Halle (Saale)/dpa - Die Cyberagentur in Sachsen-Anhalt wird weiterhin den eigenen Ansprüchen nicht gerecht. Bereits Ende vergangenen Jahres sollte die Mitarbeiterzahl auf 100 Personen wachsen, wie eine Sprecherin damals mitteilte. Aktuell liege die Zahl der Beschäftigten bei 27, hieß es nun von der Sprecherin. Die neue Zielvorgabe: Bis Ende 2022 solle das Team auf 75 Beschäftigte wachsen. Das übergeordnete Ziel sei aber „weiterhin eine finale Beschäftigtenanzahl von 100 Mitarbeitenden“.
Im kommenden Jahr plane die Bundesbehörde außerdem in eine größere Liegenschaft in Halle umzuziehen, sagte die Sprecherin. Auch diese sei wie die bisherige als Übergangslösung gedacht bis „der finale Standort durch die Politik entschieden“ werde. Der Standort Halle habe sich bisher nicht als Nachteil erwiesen. „Eher das Gegenteil ist der Fall: Gut die Hälfte der Beschäftigten kommt aus der Region Halle/Leipzig“, betonte die Sprecherin. Im Rahmen der „Heimatstrategie“ des damaligen Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat wurde der Standort Halle/Leipzig für die Cyberagentur vor einigen Jahren gewählt.
Vergabe von Forschungsprojekten der Cyberagentur läuft nur langsam an
Auch die Vergabe von Forschungsprojekten läuft langsam an. Im Dezember verkündete die Agentur ihr erstes Forschungsprojekt vergeben zu haben. Derzeit erarbeite die Cyberagentur eine Forschungsstrategie, die spätestens im 1. Quartal 2022 abgeschlossen sein soll, erklärte die Sprecherin. Ziel seien viele miteinander vernetzte Projekte, die einer größeren Strategie folgten.
Ende 2020 hatte die Agentur ihre Arbeit aufgenommen. Ziel der Bundeseinrichtung ist es unter anderem, zielgerichtet Forschungsprojekte anzustoßen und zu finanzieren, die Deutschlands Sicherheit im Cyberraum stärke und souveräner mache, so eine Sprecherin. Doch der Start verlief bisher ruckelig: Etliche Mitarbeiter verließen bereits ihre Posten, darunter auch der Forschungsdirektor Christoph Igel. „Das ist nichts Ungewöhnliches und wir respektiert die Entscheidung aller Mitarbeitenden, die sich in dieser Situation dafür entscheiden sich beruflich neu zu orientieren“, sagte eine Sprecherin zu den Abgängen.