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Sachsen-Anhalt bleibt im Lockdown Corona-Lockdown in Sachsen-Anhalt: Neue Regeln für Schulen, Kitas und Kontaktbeschränkungen

06.01.2021, 13:45
In Absprache mit dem Bund verlängert auch Sachsen-Anhalt seinen Corona-Lockdown.
In Absprache mit dem Bund verlängert auch Sachsen-Anhalt seinen Corona-Lockdown. ZB

Magdeburg - Jetzt ist es entschieden. Zur Eindämmung der Corona-Pandemie werden die strengen Regeln bundesweit ein weiteres Mal verlängert - und verschärft. In Sachsen-Anhalt heißt das für die nächsten Wochen zusätzlich:

Nur noch Notbetreuung in Schulen und Kitas, Treffen nur noch mit einem weiteren Menschen, der nicht im gleichen Haushalt wohnt - und möglichst viel zuhause bleiben. Was im Detail ab Montag gilt, will die schwarz-rot-grüne Landesregierung bis Ende der Woche per Verordnung festlegen. (dpa)

Sachsen-Anhalt bleibt im Lockdown: Neue Regeln für Schulen, Kitas und Kontakte

Parallel dazu laufen die Vorbereitungen für Corona-Impfungen in den zentralen Anlaufstellen der Landkreise und die Impfungen in den Pflegeheimen und Krankenhäusern. Was bisher bekannt ist:

SCHULEN: Wenn am Montag die Weihnachtsferien zu Ende sind, gibt es für fast alle Schülerinnen und Schüler für die kommenden Wochen nur noch Online-Angebote und Aufgaben für zuhause. Lediglich die Abschlussklassen bekommen täglichen Präsenzunterricht, wie Bildungsminister Marco Tullner (CDU) sagte.

Damit gelten wieder so starke Einschränkungen wie zuletzt im April 2020 zu Beginn der Pandemie. Vor den Ferien hatte Sachsen-Anhalt die Präsenzpflicht für die ersten bis sechsten Klassen aufgehoben. Wer wollte oder musste, konnte seine Kinder trotzdem in die Schule schicken.

Ab Montag gilt: Nur wer eine Arbeitgeberbescheinigung hat, dass er einen systemrelevanten Job hat, oder wer alleinerziehend ist, hat für seine Kinder bis zur sechsten Klasse Anspruch auf Notbetreuung. Alle älteren Jahrgänge dürfen nicht mehr in die Schulen, sondern bekommen Fernunterricht. Dabei will Tullner darauf achten, dass es sowohl Online-Kurse als auch analoge Lernangebote wie Wochenpläne gibt.

So solle verhindert werden, dass Familien einen Nachteil haben, denen technische Ressourcen für digitales Lernen fehlen, sagte Tullner. Die Regeln sollen bis mindestens 31. Januar gelten.

KITAS: Auch an den Kindertagesstätten herrscht in den kommenden Wochen Notbetrieb. Wie bei den Schulen gilt: Nur Eltern mit systemrelevanten Berufen können ihre Kinder betreuen lassen, sagte Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD).

Im Gegenzug vereinbarten Bund und Länder, dass jedes Elternteil zehn weitere Tage lang Kinderkrankengeld bekommen kann, wenn der Nachwuchs wegen der Einschränkungen zuhause betreut werden muss. Die Leistung soll aus Steuereinnahmen finanziert werden, wie Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sagte.

KONTAKTE: Sachsen-Anhalt gibt für die kommenden Wochen seine vergleichsweise liberale Kontaktregel auf, nach der sich bis zu fünf Menschen treffen dürfen. Ab Montag gilt - wie bundesweit: Jeder Haushalt darf sich mit maximal einem weiteren Menschen treffen.

So solle die Vereinsamung von Alleinstehenden verhindert werden, sagte Grimm-Benne. Wer könne, solle so oft es geht zuhause bleiben. Auch Arbeitgeber sollten, wann immer möglich, Heimarbeit ermöglichen.

BEWEGUNGSRADIUS: Bund und Länder haben verabredet, dass sich jeder nur noch 15 Kilometer um seinen Wohnort herum bewegen kann, der in einem Landkreis mit mehr als 200 nachgewiesenen Infektionsfällen je 100.000 Einwohnern und Woche lebt. Vor allem touristische Ausflüge über diesen Radius hinaus sollen explizit unterbunden werden.

In Sachsen-Anhalt würde das nach aktueller Übersicht des Gesundheitsministeriums für acht der 14 Kreise und kreisfreien Städte entsprechende Einschränkungen bedeuten, für sechs aber nicht. Doch wie genau die Regel im Land umgesetzt wird, muss laut Haseloff noch entschieden werden.

Das Kabinett werde prüfen, ob für derlei Beschränkungen neben der herrschenden Infektionslage am Herkunftsort auch jene am Zielort herangezogen werden könne. Ziel müsse es sein, alle vermeidbaren Aktivitäten auch tatsächlich auszuschließen.

IMPFUNGEN: Bisher wird der Corona-Impfstoff ausschließlich an Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeheimen, deren Pflegerinnen und Pfleger sowie Beschäftigte in Krankenhäusern verabreicht. Ab Montag wollen die ersten Landkreise den Betrieb in ihren Impfzentren aufnehmen. Jeder der elf Landkreise und drei kreisfreien Städte hat je eine zentrale Anlaufstelle dafür.

Ab wann Impfberechtigte Termine buchen können, unterscheidet sich von Region zu Region. Sowohl die zentrale Hotline 116117 als auch eine entsprechende Online-Plattform waren am Dienstag schon erreichbar. Buchbar waren Termine laut Gesundheitsministerium unter anderem bereits im Burgenlandkreis. Halle kündigte an, ab Donnerstag Termine anzubieten.

Bei den Impfungen in den Zentren sollen zunächst weiterhin Menschen im Alter von über 80 Jahren sowie Pfleger und Krankenhaus-Personal. Wann weitere Bevölkerungsgruppen dazukommen, hängt von weiteren Lieferungen des Impfstoffes ab. Sachsen-Anhalt kommt gemessen an der Bevölkerungsanzahl bisher besser bei den Impfungen voran als die meisten anderen Bundesländer.

Am Dienstag meldete das Robert Koch-Institut insgesamt 15.628 Impfungen im Land und damit 2262 mehr als am Vortag. Von 1.000 Sachsen-Anhaltern waren somit 7,1 mit der ersten von zwei Dosen geimpft, das ist die zweitbeste Quote aller Bundesländer. Nur Mecklenburg-Vorpommern (8,6) steht noch besser da.

CORONA-LAGE: Von 100.000 Sachsen-Anhaltern wurden in den vergangenen sieben Tagen 195 positiv auf Corona getestet. Die verschärften Einschränkungen sollen dabei helfen, dass dieser Wert unter 50 gedrückt wird. Am Dienstag meldete das Gesundheitsministerium 23 weitere Todesfälle und 556 neue Infektionen. Das waren deutlich mehr als am Montag (394).

Über die Feiertage hatte es aber weniger Tests gegeben, außerdem wurden nicht alle Ergebnisse sofort weitergeleitet. Auch die Zahl der Patienten mit schweren Verläufen stieg: 211 Covid-Patienten lagen am Dienstag auf einer Intensivstation (+5), 118 wurden beatmet (+6). (dpa)