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Arbeitslosenquote bei 7,5 Prozent Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt erholt sich von Corona-Krise

Auf dem pandemiegeplagten Arbeitsmarkt stehen die Zeichen auf Entspannung. Arbeitgeber suchen vermehrt Mitarbeiter. Für Langzeitarbeitlose aber bleibt es schwierig.

Aktualisiert: 01.06.2021, 11:52
Das Logo der «Bundesagentur für Arbeit»
Das Logo der «Bundesagentur für Arbeit» dpa/symbol

Halle (Saale) - Weniger Arbeitslose und mehr neue Stellen - die Lage auf dem Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt hat sich im Mai weiter entspannt. In dem Monat waren knapp 83.000 Menschen arbeitslos gemeldet, wie die Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Halle mitteilte. Das seien 3100 weniger als im Vormonat und 8700 weniger als im Mai 2020. Die Arbeitslosenquote ging im Vormonatsvergleich um 0,2 Punkte auf 7,5 Prozent zurück. Im Ländervergleich liege Sachsen-Anhalt damit gleichauf mit Nordrhein-Westfalen vor Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Bremen.

Der Rückgang der Arbeitslosigkeit zwischen April und Mai sei in diesem Jahr etwas stärker ausgefallen als in den Jahren 2019 und 2018, also vor der Corona-Pandemie, wie die Regionaldirektion weiter mitteilte. Die Arbeitslosigkeit nähere sich auch wieder dem Vorkrisenniveau an. Im Mai 2019 seien 79.700 Arbeitslose gemeldet gewesen, also rund 3300 weniger als im aktuellen Berichtsmonat.

„Der Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt erholt sich zunehmend von der pandemiebedingten Krise“, erklärte der Geschäftsführer der Regionaldirektion, Markus Behrens. „Sinkende Inzidenzen, steigende Impfquoten, die damit verbundenen Öffnungen und die saisontypische Belebung wirken sich im Mai positiv auf dem Arbeitsmarkt aus.“

Arbeitgeber melden fast 4500 neue Stellen

Im Mai hätten Arbeitgeber fast 4500 neue Stellen gemeldet und damit 40 mehr als im Vormonat sowie 1400 mehr als im Mai 2020. Damals war es zu einem Einbruch bei den Stellenmeldungen gekommen. 5100 arbeitslose Männer und Frauen hätten eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt gefunden. Das seien 1100 weniger als im Vormonat und rund 1400 mehr als vor einem Jahr. Zugleich hätten sich 4000 Menschen arbeitslos gemeldet - 900 weniger als im Vormonat und fast 2000 weniger als vor einem Jahr.

„Gleichzeitig stabilisiert das Instrument der Kurzarbeit weiterhin die Wirtschaftsbereiche, die nach wie vor von Einschränkungen und der konjunkturellen Krise betroffen sind“, erklärte Behrens. Im Mai seien rund 200 Anzeigen auf Kurzarbeit für etwa 3000 Beschäftigte registriert worden. Im April waren es den Angaben zufolge 300 Anzeigen für 3300 Beschäftigte.

Eines der größten Probleme auf dem Arbeitsmarkt bleibt die hohe Zahl der Langzeitarbeitlosen. Laut der Regionaldirektion waren zuletzt 34.700 Männer und Frauen länger als ein Jahr ohne Arbeit und galten damit als langzeitarbeitslos. Das seien zwar knapp 500 weniger gewesen als im Vormonat April, aber auch 6400 mehr als im Mai 2020. Seitdem habe sich der Anteil der Langzeitarbeitlosen an allen Arbeitslosen von 30,9 auf 41,9 Prozent erhöht.

Behrens erklärte dazu, häufig seien die Langzeitarbeitslosen diejenigen, die als letztes von einem Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt profitierten. „Wir werden also lange brauchen, um wieder den positiven Trend bei der Langzeitarbeitslosigkeit zu erreichen, den wir vor der Pandemie hatten.“ (dpa)