Sachsen-Anhalt-Tag 2004 Sachsen-Anhalt-Tag 2004: Aschersleben ist für Ansturm am Wochenende gerüstet
Aschersleben/MZ. - Schon jetzt sind Teile der Stadt dicht. Vor allem deshalb klingeln die Telefone in den winzigen Zimmern des Organisationsbüros fast ununterbrochen. Den 15 Mitarbeitern um Kulturamtschefin Birgit Eisfeld scheint es, als würden sichdie Zeiger der Uhr um einiges schneller drehen als sonst.
"Wir haben uns aber fest vorgenommen, die Nerven zu behalten", sagt Birgit Eisfeld. "Immer wieder kommen Anfragen zu Durchfahrtsgenehmigungen und Sperrungen, das hält unheimlich auf", erklärt sie zwischen zwei Telefonaten und einem Gespräch mit dem Mann, der für das Kirchendorf zuständig ist. Ihr Stellvertreter Jürgen Grzega spricht derweil mit Michael Thür vom Bauwirtschaftshof über den Einsatz der Straßenkehrmaschinen.Jeweils ab 4 Uhr in der Nacht werden 24 Männer unterwegs sein, um die Partyspuren rund um die neun Bühnen zu beseitigen.
700 Helfer wissen inzwischen, wann sie wo, was und wie zu tun haben. Auf dem großen Beratungstisch liegen Stapel von Stadt- und Stellplänen, im Büro ein ständiges Kommen und Gehen. EinMitarbeiter versucht, einem Anrufer klar zu machen, dass ihm eine Durchfahrtsgenehmigung wenig nützen wird. "Es sind Tausende Menschen unterwegs, die scheren sich nicht um ein StückPapier."
Geschäftiges Treiben auch in mehreren Schulen. Jungen und Mädchen sind lärmend dabei, Tische und Stühle beiseite zu rücken und Platz zu schaffen für Luftmatratzen und Schlafsäcke.Am Nachmittag kommt hier noch das Reinigungsgeschwader durch, dann ist alles bereit für die jugendlichen Mitstreiter auf den Bühnen und im Festumzug - im Gegenzug gibt es am Freitag schulfrei in Aschersleben.
Die Herrenbreite, eine große Parkanlage direkt vor dem Bahnhof, verwandelt sich in ein Freiluftcafé mit Tischen, Bänken, Bierwagen. Transporter, Lkw und Gabelstapler, die Material für die Bühnen bringen, geben auf den Rasenflächen ein ungewohntes Bild ab. Inzwischen hat Nieselregen eingesetzt. Organisatoren und Helfer schauen immer häufiger besorgt in den wolkenverhangenen Himmel. Auf dem Markt thront eine riesigeBühne, in den Promenaden und in der Altstadt stehen zig Holzhüttchen wie aus dem Boden gewachsen. Die Chefin vom "Stadtmauerstübchen" wischt die Terrasse vor ihrem Café. Sowie der Regen aufhört, will sie die Tische rausstellen."Hier hängen wir überall Luftballons hin", bestimmt sie und hofft: "Mit dem Wetter, das wird noch."