Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Noch mehr als 5200 Ausbildungsplätze frei

Halle (Saale)/dpa - In Sachsen-Anhalt sind nach Angaben der Arbeitsagentur noch mehr als 5200 Ausbildungsplätze frei. Auf der Suche nach einer Lehrstelle sind noch 4533 junge Leute. „Die Chancen für sie auf dem Arbeitsmarkt sind gut“, sagte der Chef der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit, Kay Senius. Jeder, der wolle, könne einen Ausbildungsplatz bekommen. Besonders in der Energiebranche sowie in den Produktions- und Fertigungsberufen stünden noch viele Lehrstellen bereit.
„Keiner muss mehr aus Sachsen-Anhalt auspendeln, um eine Lehrstelle zu bekommen“, sagte Senius. Die Zahl der Azubis, die sich in einem anderen Bundesland einen Ausbildungsplatz suchten, sei in den zurückliegenden Jahren stetig zurückgegangen. 2006 seien 8200 junge Leute in andere Länder gependelt, im vorigen Jahr 4000. „Das waren aber 4000 junge Menschen, die die Unternehmen im eigenen Land dringend gebraucht hätten“, sagte der Chef der Arbeitsagentur.
Unterschiede in den Branchen
Zwar stünden insgesamt unter dem Strich mehr Lehrstellen als Bewerber, es gebe allerdings Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen. Bei der Berufswahl orientierten sich die Jugendlichen oftmals an ihrem persönlichen Umfeld oder an den Medien. „Dadurch können sie nicht immer die gesamte Bandbreite der Berufswelt überblicken“, sagte Senius. So gebe es mehr Bewerber für kaufmännische Stellen und Büroberufe, während in der Metallbranche viele Stellen frei seien.
„Einen Ansturm von Bewerbern aus dem Ausland - etwa aus stark von Arbeitslosigkeit betroffen Ländern in Südeuropa - gibt es nicht“, sagte Senius. Wenn die nach Deutschland kämen, gingen sie eher in die westlichen Bundesländer, wo schon viele Landsleute von ihnen lebten. Seine Agentur lege auch eher Wert darauf, das einheimische Potenzial zu nutzen. So sollen Menschen, die bisher schwer vermittelbar waren, besser in den Arbeitsmarkt integriert werden. Dafür stelle die Agentur Fördermittel bereit.
Senius rät den Unternehmen, rechtzeitig junge Leute an sich zu binden. Zum Beispiel sollten sie Jobs an den Schulen vorstellen und Praktika in den Ferien anbieten. „Und die Aussicht, nach der Ausbildung übernommen zu werden, ist sicher auch motivierend.“