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Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Der größte künstliche See Deutschlands ist fast fertig

12.05.2009, 12:38

Leipzig/dpa. - In den ehemaligen Braunkohle-Revieren in derLausitz und in Mitteldeutschland sind die nächsten künstlichen Seenfast fertig. So solle im kommenden Jahr das größte künstlichangelegte Gewässer Deutschlands, der Geiseltalsee in Sachsen-Anhalt,vollendet werden, kündigte der Geschäftsführer des BergbausanierersLMBV, Mahmut Kuyumcu, am Dienstag in Zwenkau bei Leipzig an. Der Seeim Restloch Mücheln wird eine Fläche von fast 19 Quadratkilometernhaben. Bis auf zwei Ausnahmen sollen alle 50 geplanten Seen «imnächsten Jahrzehnt» fertiggestellt sein.

2008 hat die bundeseigene Lausitzer und MitteldeutscheBergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) nach eigenen Angaben 227Millionen Euro in die Sanierung der Reviere in Sachsen, Brandenburg,Sachsen-Anhalt und Thüringen gesteckt. Ein Großteil des Geldes, knapp168 Millionen, ging in die sogenannte Grundsanierung etwa vonBöschungen und Böden der Tagebaue.

Ein Schwerpunkt der Arbeit sei auch die «Gefahrenabwehr» inZusammenhang mit einem Anstieg des Grundwassers in den ehemaligenKohle-Gebieten, sagte Kuyumcu. So stünden zum Beispiel im sächsischenHoyerswerda rund 500 Häuser in einem Gebiet, wo das jahrzehntelangabgepumpte Grundwasser wieder erheblich ansteigt. Dort werde dieLMBV mit Brunnen rund um die Stadt das Wasser absenken. ÄhnlicheProjekte zur Wasserabsenkung gebe es auch in Bitterfeld(Sachsen-Anhalt) oder Delitzsch (Sachsen). 2008 wurden 37,1 MillionenEuro in die Gefahrenabwehr investiert.

Die Sanierung der Bergbaufolgegebiete gehe «in hohem Tempo»weiter, betonte Kuyumcu. An einigen der neuentstehenden Seen habendie Sanierer allerdings mit extrem saurem Wasser zu kämpfen. DerZwenkauer See, der 2014 übergeben werden soll, habe zum Beispielderzeit einen pH-Wert von etwa 3. Normal seien 7. Um die betroffenenSeen zu neutralisieren, setzt die LMBV Boote ein, die flüssigen Kalkins Wasser sprühen. Damit sei das Problem langfristig in den Griff zukriegen.