Wahl-Panne im Burg-Gymnasium Wahl-Panne im Burg-Gymnasium: Schule lehnt vorgeschlagenen neuen Schulleiter ab

Wettin - Wie geht es weiter im Burg-Gymnasium Wettin? Bleibt der Schulleiterposten weiterhin unbesetzt, nachdem die Gesamtkonferenz die vom Landesverwaltungsamt vorgeschlagene Kandidatin durchfallen ließ? Wird diese Entscheidung von Amtswegen überhaupt akzeptiert? Fragen über Fragen haben gegenwärtig Eltern, Schüler und Lehrer der für seinen Kunstzweig weit über die Grenzen des Saalekreises hinaus bekannten Schule.
Die Situation ist folgende: Nachdem sich die Schulleiterin Petra Mutschler Ende des vergangenen Schuljahrs in den Ruhestand verabschiedet hat, ist der Schulleiterposten im Burggymnasium Wettin vakant. Doch es bestand Hoffnung: Nach einer Ausschreibung hatte das Landesschulamt eine der beiden in engere Wahl gezogenen Kandidaten favorisiert. Unmittelbar vor den Herbstferien fand eine Gesamtkonferenz statt, in der über den Vorschlag des Landesschulamts abgestimmt wurde. Die vorgeschlagene Kandidatin jedoch erhielt nur wenige Ja-Stimmen.
Landesschulamt: „Unglücklich ist, dass wir gerade zwei Wochen Herbstferien haben“
„Wir haben in der vergangenen Woche ein Ergebnisprotokoll der Gesamtkonferenz erhalten“, sagt Britta Grinda, die zuständige Referatsleiterin im Landesschulamt. Die Hintergründe für den Ausgang des Votings der Gesamtkonferenz seien dort aber nicht festgehalten.
Britta Grinda betont, dass es sich um ein laufendes Personalverfahren handle, über das die Verwaltung der Öffentlichkeit derzeit keine detaillierten Auskünfte geben kann. „Unglücklich ist, dass wir gerade zwei Wochen Herbstferien haben“, so Grinda weiter. Deshalb könne sich das Landesschulamt als Arbeitgeber erst in der kommenden Woche mit den Beteiligten der Gesamtkonferenz in Verbindung setzen, Hintergründe erfragen und das weitere Verfahren absprechen. Es wird zeitnah einen neuen Termin geben.
„Das Landesschulamt hat die Kandidatin auf Grund ihrer Leistung, Befähigung und Eignung bestimmt“
„Das Landesschulamt hat die Kandidatin auf Grund ihrer Leistung, Befähigung und Eignung bestimmt“, erklärt Grinda. Das Voting der Gesamtkonferenz fließe in die Besetzung des Schulleiterpostens ein. Die endgültige Entscheidung über den Chef-Sessel des Gymnasiums obliege jedoch dem Arbeitgeber. Auch dazu haben Eltern, Schüler und Lehrer Fragen. War die Wahl also überflüssig? Ist das nicht Scheindemokratie? Im Landesschulgesetz stehe schließlich, dass die Gesamtkonferenz aus den Kandidaten auswählen können und dass in der Regel zwei geeignete Bewerber vorgeschlagen würden. Am Burg-Gymnasium stand nur eine Kandidatin zur Wahl.
Interessant ist, dass die Situation am Burggymnasium nicht neu ist. Bereits 2012, nachdem der Schulleiter Reiner Niephagen in den Ruhestand ging, konnte kein Kandidat gefunden werden. Auch damals war der erste Kandidat des Schulverwaltungsamts in der Gesamtkonferenz durchgefallen. (mz)
