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Suchtprävention an Schulen im Saalekreis Suchtprävention an Schulen im Saalekreis: "Lucky Luke raucht nicht mehr"

Von Michael Bertram 07.02.2020, 09:15
Ein Aschenbecher auf einem Tisch
Ein Aschenbecher auf einem Tisch imago stock&people

Merseburg/Querfurt - Immer weniger Kinder und Jugendliche greifen zum Glimmstängel. Zumindest ist das der bundesweite Trend. Während laut einer Studie im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung aus dem Jahr 2018 zeigt, dass deutschlandweit 6,6 Prozent der Zwölf- bis 17-Jährigen regelmäßig rauchen, 1993 waren es noch 20 Prozent), ergibt sich in Sachsen-Anhalt ein anderer Trend.

Laut Angaben der Arbeiterwohlfahrt (Awo) sind hierzulande zwölf Prozent der Elf- bis 17-Jährigen abhängig von Nikotin. Kein Wunder also, dass sich die Awo schon seit zehn Jahren mit einem Anti-Tabak-Aktionstag für mehr Aufklärung stark macht.

Suchtprävention an Schulen im Saalekreis: „Lucky Luke raucht nicht mehr“

Unter dem Titel „Lucky Luke raucht nicht mehr“ organisieren der Koordinierungskreis Suchtprävention Saalekreis, die jeweilige Sekundarschule selbst und die Fachstelle für Suchtprävention Saalekreis mit Schülern und Lehrern eine kreative, humorvolle und interessante Auseinandersetzung mit dem Thema. In einer Art Werbeagentur gestalten die Teilnehmer beispielsweise Slogans gegen das Rauchen beziehungsweise für das Nichtrauchen, es gibt sportliche und künstlerische Angebote, Quiz und Akupunktur zur Tabakreduzierung.

Auch externe Akteure wie Krankenkassen, Offener Kanal oder Schulsozialarbeiter sind jedes Mal mit vor Ort. „2.700 Schüler konnten wir so schon erreichen“, erklärt Claudia Hammer, die Fachkraft für Suchtprävention der Awo im Saalekreis. In diesem Jahr, in dem eigentlich die elfte Auflage des Projektes laufen sollte, droht jedoch ein finanzieller Engpass. Denn die Awo hatte beim Kreis eine 100-prozentige Förderung des Aktionstags beantragt, der stets rund um den Weltnichtrauchertag am 31. Mai, gestaltet wird.

Antrag der Awo im Jugendhilfeausschuss abgelehnt

Der Antrag wurde nun jedoch im Jugendhilfeausschuss abgelehnt. Bereits im vergangenen Jahr, so die Argumentation der Ausschussmitglieder, sei den Antragsstellern mitgeteilt wurden, dass der Landkreis keine Vollförderung mehr übernimmt. Festgeschrieben wurde dies auch in einer entsprechenden Richtlinie. „Das Projekt ist dadurch aber keineswegs gefährdet, da der Landkreis uns zumindest 90 Prozent der Kosten erstatten wird“, sagte Claudia Hammer der MZ. Die übrigens zehn Prozent sollen nun über einen Fördertopf des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) organisiert werden.

„Allerdings hat das Problem nun zu Verzögerungen geführt, statt im Mai wird der Aktionstag deshalb erst am 25. September stattfinden“, sagte Hammer. In diesem Jahr gastiert das Projekt in Teutschenthal. Dann womöglich zum letzten Mal in der derartigen Form. Denn verbunden mit der Kostenfrage wird das Konzept für die zwölfte Auflage sicherlich überarbeitet. (mz)