"Steiler Rückgang" "Steiler Rückgang": Sind Corona-Einschränkungen Grund für weniger Grippefälle?
Merseburg - Fast lautlos ist die Grippesaison in diesem Frühjahr zu Ende gegangen. Überschattet vom Ausbruch des Coronavirus wurde nur wenig über die Grippewelle berichtet. Tatsächlich sprechen die Zahlen für eine schwache Welle und das könnte an den Coronabeschränkungen liegen.
Die Influenza-Saison ist nach Einschätzung des Landkreises „moderat“ ausgefallen. In der Grippesaison 2019/2020 gab es im Saalekreis 798 bestätigte Grippefälle und damit deutlich weniger als in den Vorjahren. Mit Blick auf einen Fünfjahreszeitraum waren 2017/2018 die meisten Fälle gezählt worden. Damals erkrankten 2.667 Menschen und selbst im Vorjahr zählte das Gesundheitsministerium des Landkreises 1.223 Grippefälle.
Auffällig steiler Rückgang der nachgewiesenen Influenzaerkrankungen
Lediglich 2015/2016 sind 583 bestätigten Fällen noch weniger Menschen nachweislich an der Grippe erkrankt. Zwar habe die Arbeitsgemeinschaft Influenza die Grippesaison in der zwölften Kalenderwoche in Deutschland für beendet erklärt, doch auffällig ist, dass sie insgesamt bundesweit kürzer als üblich gewesen ist. Daher, so die Aussage des Landkreises, könne man durchaus davon ausgehen, dass sich die Maßnahmen, die zur Einschränkung des Coronavirus gedient haben, auf die Grippezahlen ausgewirkt haben.
„Mit Anstieg der positiven Covid-19-Fälle ab der 12. Kalenderwoche 2020 ist auch im Landkreis Saalekreis ein auffällig steiler Rückgang der nachgewiesenen Influenzaerkrankungen zu verzeichnen“, schreibt Franziska Weidner, Büroleiterin des Landrates auf Nachfrage. (mz)