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Spitzel-Affäre in Teutschenthal Spitzel-Affäre in Teutschenthal: Überwachten Rathaus-Mitarbeiter ihre eigenen Büros?

Von Oliver Müller-Lorey 21.12.2017, 07:00
Hinter den Mauern des Rathauses von Teutschenthal herrscht Verunsicherung
Hinter den Mauern des Rathauses von Teutschenthal herrscht Verunsicherung Lutz Winkler

Teutschenthal - Der Fund von Abhör- und Überwachungstechnik im Teutschenthaler Rathaus ist im Ort auch eine halbe Woche danach noch Gesprächsthema Nummer eins. Auch nachdem Bürgermeister Ralf Wunschinski (CDU) zwei Mitarbeiter, die mit den Vorfällen zu tun haben sollen, beurlaubt hat, kehrt keine Ruhe ein. Im Gegenteil: Immer mehr Details in der Spitzel-Affäre kommen ans Licht.

So soll es sich bei den überwachten Räumen ausgerechnet um die Büros der beiden beurlaubten Mitarbeiter handeln. Das berichteten mehrere Personen, die anonym bleiben wollen, der MZ. Im Rathaus scheint seit den Vorfällen am Sonntag noch mehr Verunsicherung als bisher schon zu herrschen.

Spitzel-Affäre in Teutschenthal: Überwachten Mitarbeiter ihre eigenen Büros?

Offen ist indes die Frage, ob tatsächlich Mitarbeiter ihre eigenen Büros überwacht haben und wenn ja, warum. Hatten sie Angst, jemand durchwühlt während ihrer Abwesenheit ihre Schreibtische? Auf MZ-Anfrage wollte sich Wunschinski am Mittwoch nicht zu den Spekulationen äußern. Man befinde sich in einem laufenden Verfahren, die Polizei und auch die Gemeinde selbst ermittle.  Sobald das abgeschlossen sei, werde die Presse umfassend informiert.

Spitzel-Affäre in Teutschenthal: Gefundene Kameras gehören der Gemeinde

Unterdessen teilte die Polizei mit, dass die gefundenen Kameras Eigentum der Gemeinde seien. Nach MZ-Informationen sollen sie einst angeschafft worden sein, um eine Diebstahlsserie in einer Feuerwehr aufzuklären. „Die polizeilichen Ermittlungen werden fortgeführt und nach Abschluss an die Staatsanwaltschaft übergeben“, sagte Polizeisprecher Ralf Karlstedt.

Der Gemeinderatsvorsitzende, Günther Scholz, sagte, es bestehe noch ein größerer Informationsbedarf von Seiten des Gemeinderates. Er gehe davon aus, dass eine Sondersitzung einberufen werde. „Die Außenwirkung nach den Vorfällen ist verheerend. Man wird angerufen und gefragt, was da los ist“, sagte er.

Der FDP-Fraktionsvorsitzende und Ortsbürgermeister von Steuden, Frank Witte, sagte, er denke darüber nach, bei der Staatsanwaltschaft um eine Überprüfung seines Ortsbüros zu bitten, weil auch diese Räume überwacht worden sein könnten. (mz)