Schwimmen in Merseburg Schwimmen in Merseburg: Nicht präzise genug

Merseburg - „Hoch, hoch, hoch, hoch...“, immer wieder höre ich dasselbe Wort, wenn ich aus dem Wasser komme. Es ist nicht hoch genug, die Schultern müssen beim Brustschwimmen noch weiter raus aus dem Wasser, der Schwung besser genutzt werden. Karin Seifert geht streng mit mir ins Gericht. Sie fordert präzise Bewegungen und ich versuche, so gut ich kann, ihren Kommandos zu folgen. Eigentlich ist das nichts Neues für mich, jahrelang war ich in einem Schwimmverein. Doch wie sich zeigt, hat mir die strenge Hand eines Trainers gefehlt. Ich bin nachlässig geworden. Und die Schwimmbewegungen sind eher bequem, denn präzise.
Trockenübungen vorm Spiegel
Nun trainiere ich allerdings für den Mitteldeutschen Firmenteam-Triathlon am 4. Juli, bei dem auch die Mitteldeutsche Zeitung ein Team stellt, und hole mir noch ein paar letzte Tipps bei Seifert, ehrenamtliche Trainerin beim SV Merseburg. Zuerst geht es an die Trockenübungen. Vor einem Spiegel gehen wir die Armbewegung beim Freistil durch. Lang gestreckt geht der Arm nach vorn, am Körper vorbei wird das Wasser weggedrückt. Und dann kommt der Ellenbogen in einem spitzen Winkel aus dem Wasser. „Noch höher, na komm!“, ruft sie mir zu. Ihrem Blick entgeht nicht, dass ich noch Defizite habe. Karin Seifert weiß genau, worauf es bei einem Wettkampf ankommt. Seit Jahren trainiert sie Schwimmer jeder Altersklasse. Man verlässt sich auf ihr Wissen. Selbst die Masters (Senioren) trainieren hin und wieder nach einem Plan von Seifert.
Schon als Kind hat sie sehr viel Zeit in Schwimmbädern und -hallen verbracht. Ihre Mutter trainierte dort und die Tochter war mit von der Partie. Heute unterrichtet sie auch Kinder beim SV. „Kinder sollten mit einem qualifizierten Angebot das Schwimmen lernen“, findet sie. Da gilt es für Eltern die Augen offen zu halten. „Schwimmtrainer ist kein geschützter Beruf.“ Der SV Merseburg bietet für jede Altersklasse etwas: Die Kleinen lernen unter Anleitung das Schwimmen, Jugendliche können an Wettkämpfen teilnehmen oder einfach nur so trainieren. Und auch die Älteren finden ihren Platz im Verein. „Jeder kann bei uns mitmachen“, sagt Seifert. Um die 200 Mitglieder seien bereits aktiv.
Zum neunten Mal findet am 4. Juli der Mitteldeutsche Firmenteam-Triathlon am Hassesee in Roßbach statt. Anmeldungen sind noch bis 26. Juni auf der Internetseite möglich. Zum Wettkampf treten dann ein Schwimmer, ein Radfahrer und ein Läufer an. Die Teams können als reine Frauen- oder Männermannschaften sowie in Kombination antreten. Auch Azubi-Teams können am Triathlon teilnehmen.
Um 11 Uhr werden sich dann die Schwimmer auf einer Strecke von 700 Metern messen, bevor die Radfahrer in die Pedale treten. Über 30 Kilometer müssen sie fahren, bevor sie von den Läufern, den dritten Teilnehmern, abgelöst werden, die dann sechs Kilometer vor sich haben. Das macht eine große Runde um die Hasse. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.braunsbetria.de und auch bei Facebook unter „Mitteldeutscher Firmenteam Triathlon“. (mem)
Und dann bin auch ich wieder dran - Startsprünge werden geübt. Zu kurz, zu tief sind die Sprünge vom Block. Seifert stellt sich am Beckenrand an den Punkt, an dem ich erst in das Wasser eintauchen soll. „Aber pass auf, dass du nicht zu flach bist, sonst machst du einen Bauchklatscher“, ruft sie mir zu. Danke für den Tipp, die Umsetzung hat dann allerdings nicht ganz so gut geklappt. Es zwiebelt an den Beinen - das war wohl zu flach.
Zauberformel: Tauchen - Springen - Gleiten
Aber dann hat Karin Seifert auch noch ein paar Tipps für Laien. Es komme auf drei Dinge beim Schwimmen an: Tauchen - Springen - Gleiten. Das Tauchen steht dafür, dass man unter Wasser atmet. Beim Brustschwimmen sollte man den Kopf bis zu den Ohren in das Wasser tauchen und unter der Wasseroberfläche ausatmen. Dadurch würde auch die Wirbelsäule gestreckt. Das Springen nimmt vielen die Angst vor dem Wasser und dem Untertauchen. Gleiten, dient vor allem der Körperstreckung bis hin zu den Füßen. Wer selber schwimmen möchte oder mehr Informationen zum SV Merseburg möchte, kann sich an Andrea Pönitzsch unter Tel.: 0177/4 03 53 30 wenden. (mz)
