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Bevölkerungszählung Saalekreis sucht ehrenamtliche Helfer für Zensus

Freiwillige sollen die beiden Verantwortlichen der Zensusstelle bei Befragungen unterstützen. Die große Bevölkerungszählung startet am 16. Mai. Wer Besuch bekommt, entscheidet der Zufall.

Von Undine Freyberg Aktualisiert: 17.01.2022, 12:41
Jenny Bergmann (l.) und Alexandra Detsch von der Merseburger Erhebungsstelle für den Zensus
Jenny Bergmann (l.) und Alexandra Detsch von der Merseburger Erhebungsstelle für den Zensus (Foto: Katrin Sieler)

Merseburg/MZ - Nur noch vier Monate, dann geht es los. Ab dem 16. Mai werden auch in Sachsen-Anhalt und im Saalekreis Interviewer, also Menschen, die andere Befragen, unterwegs sein. Ganz im Dienst des Zensus 2022, der modernen Form der Volkszählung.

Die Stadt Merseburg musste dafür eine sogenannte Erhebungsstelle einrichten, die nicht nur für die Kreisstadt selbst zuständig ist, sondern auch für Schkopau, Braunsbedra, Mücheln (Geiseltal) und Kabelsketal. In der Erhebungsstelle arbeiten Jenny Bergmann und Alexandra Detsch. Aber sie brauchen natürlich Unterstützung. „Wir suchen ehrenamtliche Helfer, die sich zutrauen als Interviewer unterwegs zu sein“, sagt Detsch, die zuvor bereits im Bereich Statistik und Wahlen des Bürger- und Ordnungsamts gearbeitet hat. Da die Erhebungsstelle rund 10.000 Daten erheben müsse, brauche man rund 100 Interviewer. „Wenn es allerdings mehr werden sollte, wäre das auch nicht schlecht“, lächelt Jenny Bergmann, die in der Verwaltung bereits 2011 beim letzten Zensus mitgearbeitet hat.

Die angehenden Interviewer werden zu einem persönlichen Gespräch eingeladen und bekommen eine Schulung, um sie auf die Aufgabe vorzubereiten. Sie müssen sogar einen Eid leisten, mit dem sie sich zur Verschwiegenheit verpflichten. Die Bewerber sollten volljährig sein, zuverlässig, strukturiert - außerdem zeitlich flexibel und mobil. „Die Interviewer sollten ein sympathisches Auftreten haben“, sagt Alexandra Detsch. Wenn jemand auch noch Fremdsprachen beherrschen würde, wäre das schön. „Aber das ist überhaupt kein Muss.“

Zensus im Saalekreis: Ehrenamt mit Aufwandsentschädigung

Die Tätigkeit des Interviewers ist zwar ehrenamtlich, aber es gibt eine Aufwandsentschädigung. „Man hat mal ausgerechnet, dass das bei 100 Befragungen rund 800 Euro sein können“, sagt Ulrike Findeisen, die Amtsleiterin des zuständigen Bürger- und Ordnungsamtes. Damit sei dann aber alles abgedeckt.

Bevor es richtig losgeht, bekommt jeder Interviewer bestimmte Adressen zugeteilt. „Nicht in seinem oder ihrem direkten Wohnumfeld, aber doch in der Nähe, damit es die Leute nicht so weit haben“, erklärt Bergmann. Zunächst wird der Interviewer ein Ankündigungsschreiben in den Briefkasten einwerfen, damit die Haushalte, die befragt werden sollen, auch wissen, dass sie ausgewählt wurden und an welchem Datum sie befragt werden sollen.

Zufall entscheidet, wer sich an Bevölkerungszählung beteiligen muss

Dafür wird vom Statistischen Bundesamt eine sogenannte Stichprobenziehung durchgeführt. In einem mathematisch-statistischen Zufallsverfahren werden dabei Anschriften gezogen, an denen alle dort lebenden Menschen befragt werden. In einem Wohngebiet mit Einfamilienhäusern ist es dann eben nur eine Familie pro Hausnummer, in der Plattensiedlung wird der ganze Hauseingang befragt. So wollen die Statistiker herausfinden, wie viele Menschen in einer Kommune leben. Die Einwohnerzahl, die sich daraus ergibt, wird künftig auch die Grundlage für die Schlüsselzuweisungen sein. Sie bestimmt etwa darüber, wieviel Geld die Stadt Merseburg für seine Einwohner vom Land bekommt.

Die Interviewer haben ab dem 16. Mai zwölf Wochen Zeit für die Befragungen. Die Haushalte, die angeschrieben werden, sind verpflichtet, beim Zensus mitzuwirken. „Man muss den Interviewer aber nicht in seine Wohnung lassen, sondern kann die Befragung auch an der Wohnungstür erledigen“, sagt Alexandra Detsch. „Eigentlich sollen die meisten Fragen sowieso online beantwortet werden.“ Das würde Detsch und Bergmann auch die Arbeit erleichtern, denn alles, was auf Papier reinkommt, müssen sie in eine Datenbank einpflegen.

Sie wollen mitmachen? Wer sich bewerben möchte, wendet sich an Jenny Bergmann, Tel. 03461/445 707, oder Alexandra Detsch, 03461/445 703, oder schreibt an die E-Mail [email protected]. Weitere Informationen gibt es unter https://www.merseburg.de/de/aktuellesdetails/jetzt-bewerben-fuer-den-zensus-2022.html