Polarwolf-Welpen im Tierpark Petersberg Polarwolf-Welpen im Tierpark Petersberg: Flauschiger Nachwuchs

Petersberg - Noch verstecken sie sich in ihrer Höhle, aber es dauert nicht mehr lange, bis die Besucher die jüngsten Bewohner des Peterberger Tierparks zu Gesicht bekommen. Es gibt Nachwuchs bei den Polarwölfen. Und dann auch noch doppelten: Am 7. Mai hat Polarwolf-Mama Ronja zwei Welpen auf die Welt gebracht. Und die haben sogar schon einen Namen, weiß Phillip Riederich, stellvertretender Tierparkchef und großer Polarwolf-Fan. „Wir haben sie Bjarne und Bjelle genannt“, erzählt er. Bjarne, der junge Rüde, heißt übersetzt „der Bär“. Der Name seiner Schwester bedeutet „die Weiße“.
Doch richtig weiß wie ihre Eltern sind die beiden noch gar nicht. Das Fell ist noch bräunlich - und sehr flauschig. Und bis sie so stark wie ein Bär werden, dauert es auch noch Monate. Schließlich sind Polarwolf-Babys in den ersten Wochen völlig hilflos und auf ihre Mutter angewiesen. In den ersten Tagen nach der Geburt weicht sie keine Sekunde von der Seite ihrer Welpen - nicht einmal um zu fressen. Der Vater kümmert sich um die Nahrungsbeschaffung und - Achtung jetzt wird’s gewöhnungsbedürftig - erbricht sich in der Höhle vor der Wolfsmutter, die den Nahrungsbrei frisst. Unappetitlich, aber sehr praktisch, wenn man sich rund um die Uhr um die Kleinen kümmern muss.
Dass Nachwuchs im Anmarsch ist, wussten die Tierpfleger schon im Frühjahr
Dass Nachwuchs im Anmarsch ist, wussten die Tierpfleger übrigens schon im Frühjahr. Das lag aber nicht am dicken Bauch. Durch das Fell ist der kaum zu sehen. Vielmehr ist es die Erfahrung der Tierpfleger, die sie auf den Nachwuchs hoffen ließ. „Im Februar ist Paarungszeit, das ist jedes Jahr gleich“, sagt Riederich. Die Tragezeit betrage ziemlich genau 60 oder 61 Tage, wodurch der Termin genau berechnet werden kann.
„Kurz bevor es losgeht, beginnt die Wölfin dann, eine Höhle zu buddeln.“ In freier Natur bekommen die Wölfe ihre Welpen dann in diesen selbstgebauten Kuhlen, doch im Tierpark ist das zu gefährlich, weil die Höhlen einstürzen könnten. „Deshalb treten wir die Höhlen vorher ein“, sagt der Tierpfleger. Der Wölfin bleibt so nur der sichere und von Menschenhand gebaute Unterschlupf, den die Pfleger vorher mit sauberem Sand präpariert haben.
„Das erste Mal gemerkt, dass die Welpen da sind, habe ich, als die Wölfin nicht zur Fütterung kam“, sagt Riederich. Ab da war die Freude im Tierpark natürlich groß, auch wenn Nachwuchs bei den Polarwölfen nicht ungewöhnlich ist. Schon im vergangenen Jahr kam in Petersberg ein Rüde auf die Welt. Mutter Ronja ist inzwischen sehr erfahren und ihre Welpen leben in Zoos in ganz Europa. Denn die Tierpfleger dürfen die Gruppe nicht zu groß werden lassen. In freier Wildbahn würden überschüssige Tiere irgendwann das Rudel verlassen, was in Zoos eben nicht geht.
Noch hat der im vergangenen Jahr geborene Wolf Narrenfreiheit
Ob die beiden Welpen in Petersberg bleiben werden, wird sich zeigen. Vergangenen Monat erst mussten die Pfleger einen älteren Rüden nach kurzer schwerer Krankheit einschläfern, weil er sich nur noch quälte. Dadurch und durch die Geburt der Welpen könnte sich die Rangfolge im Rudel in den nächsten Monaten verändern.
Noch hat der im vergangenen Jahr geborene Wolf Narrenfreiheit, doch die endet, sobald die neuen Welpen das Gehege erkunden. Allzu lang müssen die Besucher auf diesen Moment nicht mehr warten. Etwa einen Monat nach der Geburt trauen sich die flauschigen Kleinen aus ihrer Höhle. (mz)