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Markus Maria Profitlich Markus Maria Profitlich in Querfurt: Kranker Comedy-Star zeigt, dass er es noch immer drauf hat

Von Michael Bertram 30.07.2018, 13:58
Mehr als zwei Stunden begeisterte der an Parkinson erkrankte Markus Maria Profitlich das Publikum.
Mehr als zwei Stunden begeisterte der an Parkinson erkrankte Markus Maria Profitlich das Publikum. Peter Wölk

Querfurt - Frauen, die ihre Augenbrauen entfernen, um sie danach direkt wieder aufzumalen, ungezuckerte Zwiebelsmoothies und Kinder, die Champagner oder Apple heißen. Die Welt scheint wahnsinnig. Nicht alle können bei dem ganzen Irrsinn mehr mithalten - oder wollen es auch nicht. „Die Welt ist eine ganz große Gummizelle und keiner von uns hat den Ausgang gefunden“, erklärt der in eine Zwangsjacke geschnürte Markus Maria Profitlich gleich zu Beginn seines Auftritts.

Markus Maria Profitlich ließ Zuschauer vor Lachen in Tränen ausbrechen

Der 58-Jährige ist ein gefeierter Comedy-Star. Bekannt wurde er vor vielen Jahren aus seinen Auftritten in den TV-Programmen „Die Wochenshow“ oder „Mensch Markus“. In den letzten Jahren war es um den Bonner allerdings ruhig geworden. Am Samstagabend präsentierte er in der Querfurter Mehrzweckhalle sein neues Programm „Schwer verrückt“. Die Hälfte der Stühle blieb dabei leer. Leider. Denn während seines zweistündigen Programms demonstrierte Profitlich, dass er es noch immer drauf hat, das Publikum mit klassischer Stand-Up-Comedy und Sketchen vor Lachen in Tränen ausbrechen zu lassen.

Markus Maria Profitlich spricht in Querfurt auch über seine Parkinson-Krankheit 

Auf die Schippe nahm Profitlich nicht nur den Gender-Wahn („Heißt der Wasserhahn künftig Wasserhuhn?“) und die Auswüchse der Lebensmittelindustrie („Gluten ist das Napalm der Gegenwart“). Auch sich selbst schonte Profitlich nicht und schaffte kurzzeitig einen nachdenklichen Moment beim Publikum.

Im Frühjahr nämlich ließ der Komödiant aufhorchen, als er mit einer schockierenden Nachricht für seine Fans an die Öffentlichkeit ging: Bei ihm sei bereits einige Monate zuvor die Parkinsonsche Krankheit diagnostiziert worden. Er wolle jedoch keine Kraft darauf verschwenden, seine Erkrankung zu verbergen und sich lieber auf seine Arbeit konzentrieren.

Diese werde dadurch nicht beeinflusst, ließ er wissen. Auch am Samstag nahm er auf die unheilbare Erkrankung noch einmal Bezug. Er habe überlegt, wie er das neue Programm denn nennen könne. „Alles außer Mikado“ oder auch „Schütteln vor Lachen“ hätte ihm als mögliche Titel vorgeschwebt, witzelte er mit Blick auf die typischen Symptome von Parkinson und brachte das still gewordene Publikum sofort wieder zum Lachen.

Tupperdose als Andenken von den Fans

Obwohl Profitlich nicht mehr so oft im Fernsehen zu sehen ist, verfügt er über eine große Fangemeinde. In Querfurt gab er am späten Abend noch fleißig Autogramme und machte Selfies mit seinen Anhängern. Mandy Faltinsky überreichte Profitlich eine individualisierte Tupperdose - und nahm damit Bezug auf einen Spruch des Comedian. Dieser habe immer eine Dose mit Frikadellen dabei, sagte er. „Das ist der Flachmann der Fleischesser.“

Begeistert zeigten sich auch Kathrin und Laura Eichler aus Leuna. Zum ersten Mal hätten sie Profitlich live gesehen, erzählten Mutter und Tochter. „Live ist er aber noch viel besser, in der großen Gruppe lacht man viel mehr“, meinte Kathrin Eichler.

Wer Lust bekommen hat und den Comedian selbst einmal live erleben möchte, der muss sich im Zuge seiner Tour nun einige Monate gedulden. Erst ab Ende Oktober ist Profitlich in der Region, wenn er in Jena, Wittenberg und Bitterfeld-Wolfen auftritt. (mz)