Kontroverse um Verkehrssicherheit Kontroverse um Verkehrssicherheit: Polizei: Kreuzung in Sennewitz ist sicherer geworden

Sennewitz - Seit dem Umbau der Kreuzung am NP-Markt in Sennewitz vor zwei Jahren hat sich die Verkehrssicherheit dort verbessert - bilanziert die Polizei mit Blick auf die Unfallstatistik. „Seit Freigabe der Kreuzung im Dezember 2017 haben sich dort bis zum 21. Oktober neun Unfälle ereignet. Vor dem Umbau waren es pro Jahr doppelt bis dreifach so viele“, sagte Monika Lehmann aus dem Polizeirevier des Saalekreises auf Anfrage der MZ. Beim Linksabbiegen von der Köthener Straße (Landesstraße 145) in Richtung Supermarkt kam es seit Anfang 2017 laut Polizei zu drei Unfällen mit Personenschaden, in die Krad- und Radfahrer verwickelt gewesen sind.
Forderung nach Erweiterung der Ampel an Kreuzung in Sennewitz
Ortsbürgermeister Sven Heger fordert seit langem Veränderungen an der Ampelanlage. Die Linksabbieger in die Straße „Am Kloßberg“ - also in Richtung Einkaufsmarkt - haben keine separate Grünphase. „In der Gegenrichtung, also von Teicha kommend, macht die Straße vor der Kreuzung eine leichte Kurve. Wenn große Fahrzeuge wie Lkw oder Busse auf der Linksabbiegerspur Richtung Gutenberg stehen, dann verdecken sie den Linksabbiegern zum NP-Markt die freie Sicht“, sagt Heger.
Mitunter bekommen die Verkehrsteilnehmer den Gegenverkehr erst dann zu sehen, „wenn sie nur noch drei Fahrzeuglängen von der Kreuzung entfernt sind. Daraus ergeben sich gefährliche Situationen.“ Für Heger wäre deshalb eine Erweiterung der Ampel mit einer eigenen Grünphase für die Linksabbieger zum Supermarkt die beste Lösung. Aber auch ein gelber Pfeil, der vor dem Gegenverkehr warnt, könnte schon Abhilfe schaffen.
Die Kreuzung am Einkaufsmarkt in Sennewitz war vor dem Umbau für Fußgänger und Radfahrer lebensgefährlich. Eigene Fuß- und Radwege gab es dort nicht. Und wer aus Gutenberg nach Sennewitz wollte und den Bahnübergang überquerte, musste sich neben den Autos auf eine dünne Straße quetschen. Herzrasen gab es inklusive. Insofern hat die Kreuzung erheblich an Sicherheit gewonnen.
Allerdings ist die Regelung nicht von allen Seiten so eindeutig, wie es die Behörden attestieren wollen. Es ist unbestritten, dass Linksabbieger zum Supermarkt immer wieder irritiert sind, weil sie keine eigene Grünphase haben. Abhilfe kann ein gelber Warnpfeil schaffen, wie es ihn an vielen Ampeln gibt. Er blinkt und warnt die Linksabbieger vor dem Gegenverkehr. Diese Investition in noch mehr Sicherheit wäre sinnvoll.
Polizei: Kreuzung in Sennewitz ist sicherer geworden
Die Landesstraßenbaubehörde (LSBB) verweist indes auf Ortsbegehungen mit Vertretern des Landkreises und der Gemeinde Petersberg. Ein Sicherheitsrisiko habe man nicht festgestellt. Eine eigene Grünphase für Linksabbieger zum Einkaufsmarkt gibt es nicht, „weil die Verkehrsbelegung der Linksabbieger dies nicht erforderlich macht“, so Petra Witte, Leiterin in der LSBB für den Landessüden.
„Die Ampelanlage kommuniziert außerdem mit der Bahnsteuerung. Damit sind insgesamt zwölf Signalphasen entstanden“, sagt Witte. Mit einer weiteren Phase für Linksabbieger zum NP-Markt wären die Umlauf- und Zwischenzeiten erheblich größer. „Die Leistungsfähigkeit der Kreuzung ist dann nicht mehr gegeben“, erklärt sie. Die Polizei arbeitet die Unfalldaten indes auf und gibt sie an die Straßenverkehrsbehörden weiter, damit diese Einfluss auf die Sicherheit nehmen können, wie Lehmann sagt. (mz)