Hinter Farbe verborgen Kirche in Reipisch: Sanierungsarbeiten am Wahrzeichen gehen weiter
Reipisch - Mitglieder des Heimatvereins putzen gerade die Kirche in Reipisch für zwei Veranstaltungen im August heraus. Am 13.8. findet um 17 Uhr ein Konzert im Rahmen des Merseburger Orgelsommers statt. Am 29.8. wird 19 Uhr der Tenor Pedro Cuadrado Vilchez aus dem spanischen Sevilla zum Auftritt im Rahmen des Internationalen Rühlmannorgel-Festivals erwartet. Letzterer ist fast ein alter Bekannter, denn er gab bereits 2014 ein Konzert zum 20. Vereinsgeburtstag.
Kirche soll attraktiver Ort für verschiedene Veranstaltungen werden
Aufgrund dieser bevorstehenden Höhepunkte wurden nach längerer Pause die Sanierungsarbeiten an der Dorfkirche aus dem 14. Jahrhundert fortgesetzt. Schließlich soll sie in Zukunft wieder ein attraktiver Ort für verschiedene Veranstaltungen sein, wie der zweite Vorsitzende Patrick Rühlemann sagt. Bevor jetzt die Wände im Innern des Gotteshauses instand gesetzt werden konnten, hatte der hallesche Restaurator Peter Schöne die Anstrichschichten auf dem Putz untersucht und für das Malern einen Creme-Ton empfohlen.
„Wir haben dann den Innenraum eingerüstet, die Wände gereinigt, schadhafte Stellen im Putz ausgebessert und Risse verschlämmt, bevor es ans Streichen ging“, zählt der Vereinsvorsitzende Thomas Rühlemann die Arbeiten der vergangenen Tage und Wochen auf.
Zuvor war bereits die 1816 vom halleschen Orgelbauer Karl Heinrich von Knoblauch stammende Königin der Instrumente weiter restauriert worden. 2012 war sie bereits das erste Mal seit Jahrzehnten wieder bespielbar. Nun sind weitere Register ausgebessert oder erneuert worden. „Allerdings ist die Orgel noch nicht wieder komplett“, schränkt Thomas Rühlemann ein.
Schriftgestaltung sichtbar geworden
Ursprünglich hatten die Vereinsmitglieder ja gehofft, dank der Mithilfe vieler Sponsoren nun bei der vollständigen Kirchen-Sanierung einen großen Schritt weitergekommen zu sein. Stattdessen ist ein weiterer Punkt hinzugekommen. Links und rechts vom Altar ist eine Schriftgestaltung sichtbar geworden, die der Restaurator Peter Schöne in das 19. Jahrhundert datiert. Laut seinem Gutachten handelt es sich um Auszüge aus dem Johannes- und Matthäus-Evangelium aus dem Neuen Testament. Die Kirchengemeinde möchte diese Schriftgestaltung wiederherstellen, macht Thomas Rühlemann deutlich. Auch Peter Schöne empfiehlt eine Rekonstruktion. Doch das ist natürlich eine Frage der Finanzierung.
Die Besucher des Merseburger Orgelsommers können sich aber schon am 13. davon ein Bild machen, wie die Schriftgestaltung einmal wirken wird. Sie ist auf zwei großen Leinwänden abgebildet, die zum Merseburger Orgelsommer feierlich enthüllt werden. (mz)