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Jubiläum In Großkayna entstehen die Predigten

Stephanie Pampel, die ehemalige Pfarrerin im Unteren Geiseltal, steht seit 40 Jahren im Dienst der Kirche.

Von Diana Dünschel 21.12.2021, 18:00
Die Pfarrerin im Ruhestand,  Stephanie Pampel aus Großkayna, feierte jüngst ihr 40-jähriges Ordinationsjubiläum.
Die Pfarrerin im Ruhestand, Stephanie Pampel aus Großkayna, feierte jüngst ihr 40-jähriges Ordinationsjubiläum. Foto: Katrin Sieler

Grosskayna/MZ - Über 40 Rosen konnte sich Stephanie Pampel, Pfarrerin im Ruhestand, jüngst freuen. Anlass war ihr 40-jähriges Ordinationsjubiläum, was soviel bedeutet wie entsenden oder berufen oder wie es die Jubilarin selber sagt: „Die Kirche hat uns in den Dienst genommen“. In diesem Dienst sei sie seitdem mit Leib und Seele und verkünde das Wort Gottes, versichert die 68-Jährige, die vor allem im Unteren Geiseltal tätig war und auch noch ist.

Die gebürtige Naumburgerin kam 1980 nach Beuna, wurde 1981 ordiniert und 1984 offiziell ins Amt eingeführt. Ihre Pfarrstelle umfasste damals Beuna und Frankleben. 28 Jahre später, als Stephanie Pampel aus gesundheitlichen Gründen in den vorzeitigen Ruhestand ging und mit ihrem Mann ins Pfarrhaus von Großkayna umzog, hatte sie schon sieben Predigtstellen zu betreuen. Heute wären es noch einige mehr.

Dabei studierte sie ursprünglich Chemie und Betriebswirtschaft und schwenkte erst spät zur Theologie um. „Da habe ich auch lange überlegt. Ich habe mich erst unwürdig gefühlt“, sagt sie zu ihrem Beruf, der eine Berufung ist. Was folgte, waren dann ereignisreiche Lehrjahre für die junge Frau.

Sie lernte hebräisch, übernahm die Christenlehre in einem Heim für behinderte Kinder, arbeitete mit Gehörlosen und predigte in Gebärdensprache. Nach dem ersten Examen war ihr dann klar, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Fragt man Stephanie Pampel, was ihr bis heute am meisten Freude bereitet, nennt sie das Arbeiten mit den Bibeltexten.

Dafür schaue sie dann immer in die verschiedenen Übersetzungen und Auslegungen. „Ich predige gerne“, betont die Wahl-Großkaynaerin. Den Predigtauftrag des Kirchenkreises in Orten, wo gerade Not am Mann ist, nimmt die Ruheständlerin immer noch mit Freuden an.

„Ich habe nichts mehr mit der Pfarramtsverwaltung zu tun, muss keine Sitzungen leiten, höchstens Frauenkreise, und habe viele Freiräume. Ich bin dankbar, dass ich das machen kann und darf“, beschreibt sie ihre aktuelle Tätigkeit. Und Stephanie Pampel gibt zu, dass ihr der Absprung in die Rente schwer fällt. „Aber 2023 werde ich 70. Da höre ich auf“, lautet ihr Vorsatz.

Für Heiligabend ist die Pfarrerin i.R. schon lange ausgebucht. Drei Gottesdienste wird sie in Atzendorf, Geusa und Kötzschen halten. Seit Wochen beschäftigt sie sich mit dem dafür vorgegebenen Predigttext. Für Heiligabend 2022 gibt es übrigens auch schon Anfragen.