1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Saalekreis
  6. >
  7. TSV Leuna: Hockey-Regionalliga Ost: 3:1-Sieg für TSV Leuna gegen Mariendorfer HC

EIL

TSV Leuna Hockey-Regionalliga Ost: 3:1-Sieg für TSV Leuna gegen Mariendorfer HC

Von nico grünke 28.06.2016, 19:51
Leunas Philipp Krömer (r.) läuft im Saisonfinale gegen Mariendorf dem Berliner Marvin Wenzel weg.
Leunas Philipp Krömer (r.) läuft im Saisonfinale gegen Mariendorf dem Berliner Marvin Wenzel weg. Peter Wölk

Leuna - Andreas Rehder fand deutliche Worte. „Fast schon peinlich“ fand er das offizielle Saisonende der Hockey-Regionalliga Ost. Der Trainer des TSV Leuna hatte seine Männer auf Platz zwei geführt. „Finalgegner“ Mariendorfer HC stand als Meister fest. „Da gab es für die Berliner einen Wimpel, für uns eine Urkunde“, ärgerte er sich über den Verband.

Doch lange haderte Rehder mit der Ehrung nicht. „Mit einer Niederlage will kein Sportler aus einer Saison gehen“, verriet Rehder die Motivation seiner Mannschaft. Weil auf eigenem Platz am Sonntag sogar der Ligaprimus bezwungen wurde, ging Leuna ungeschlagen aus der zweiten Saisonhälfte. Als Rückrundenmeister vor Mariendorf, dem die Rehder-Truppe mit dem 3:1 sogar die einzige Saisonniederlage beibrachte.

Kader mit Aufstiegspotenzial

Schon vor der Pause hatte der TSV durch Christian Zeiger und Christopher Funke mit 2:0 geführt. In Hälfte zwei sorgte Funke mit den nächsten verwandelten Strafecke für die Entscheidung. Wie sehr der TSV den Sieg wollte, zeigt schon der Umstand, dass Zeiger und Funke angeschlagen in die Partie gegangen waren. Zeiger musste sogar ausgewechselt werden, weil er erneut muskuläre Probleme bekam. Der vor zwei Wochen erlittene Muskelfaserriss war eben noch nicht ausgeheilt. Zeiger wollte das Risiko entgegen vorheriger Überlegungen jedoch eingehen. „Jetzt hat er aber wirklich die Zeit, das richtig auszukurieren“, meinte Rehder.

Hervorheben wollte der Chefcoach mit Blick auf die lange Saison keinen seiner Spieler, obwohl es das beste Resultat überhaupt für den TSV in der Vereinsgeschichte gab. Das komplette Team sei im Vergleich zum Vorjahr gereift. Selbst Ausfälle von Leistungsträgern wie Christoph Ruttkies (Kreuzbandriss) und Daniel Vakrilov (Knorpelschaden im Knie) konnten kompensiert werden. Männer wie Nico Voigt „haben sich dafür gesteigert. Außerdem agierte unsere Innenverteidigung über die gesamte Saison hervorragend.“

Funke sowie der aus Jena gekommene Tillmann Graf sind beim TSV die beiden wichtigen Abwehrsäulen und maßgeblich mitverantwortlich dafür, dass die Leunaer zu einem Spitzenteam avancieren konnten. „19 Punkte in der Rückrunde sind großartig“, sagt Rehder, spricht dennoch Reserven an: „Hätten wir in Mariendorf nicht völlig sinnlos eine 3:1-Führung noch aus der Hand gegeben und gegen Absteiger Real von Chamisso nicht durch Unkonzentriertheit unentschieden gespielt, wären wir sogar insgesamt Erster geworden.“

Ein Kader mit Aufstiegspotenzial könnte Begehrlichkeiten bei Vereinen aus der Region wecken. Zum Beispiel bei Zweitliga-Absteiger Osternienburg oder dem ATV Leipzig, der aus der Oberliga hochkommt. Sorgen macht das Rehder aber nicht. Im Gegenteil: „Wir schauen selbst nach Verstärkungen.“ Vielleicht gelingt dann wirklich erstmals auch auf dem Feld der Sprung in die zweite Liga.

In der Halle hatte der TSV vor einigen Jahren sogar schon im Oberhaus gespielt. Doch Rehder und das Team wollten am Sonntag verständlicherweise noch nicht so weit denken, sondern viel lieber den aktuellen Erfolg genießen. Die Urkunde vom Verband soll nicht die einzige Erinnerung bleiben. „Wir werden da noch selbst etwas für die Vitrine herstellen.“

(mz)