1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Saalekreis
  6. >
  7. Handball-Verbandsliga: Handball-Verbandsliga: Holzapfel ist bester Torschütze

Handball-Verbandsliga Handball-Verbandsliga: Holzapfel ist bester Torschütze

Von Heinz Böttger 15.05.2014, 20:45
Der Franklebener Steffen Holzapfel wurde zum wiederholten Mal bester Torjäger der Verbandsliga.
Der Franklebener Steffen Holzapfel wurde zum wiederholten Mal bester Torjäger der Verbandsliga. Wölk Lizenz

Frankleben/MZ - Dass der Franklebener Steffen Holzapfel vor der Begegnung seines Teams am vergangenen Sonnabend gegen die schon länger als Meister feststehende SG Kühnau als Torschützenkönig der Saison 2013/2014 geehrt wurde, dürfte nicht die große Überraschung gewesen sein.

Schließlich gilt Holzapfel als Friesen-Torjäger schlechthin. Vor der Partie gegen Kühnau hatte er in 20 Saisonspielen von den 529 Franklebener Toren 242 erzielt. Das ist die knappe Hälfte. „Bei einem Vorsprung von 80 Toren vor dem Zweitplatzierten war das Auszeichnungsrisiko zwei Spiele vor dem Saisonende nicht allzu groß“, betonte Mario Schiech, der Vizepräsident Spieltechnik des Landesverbandes. Und schließlich erhöhte Holzapfel beim 25:25 des SV Friesen gegen Meister SG Kühnau sein Konto um weitere elf Treffer.

Beginn vor 20 Jahren

Der 28-jährige Ur-Franklebener Holzapfel begann vor 20 Jahren beim SV Friesen mit dem Handball. Während einer Werbeaktion in der Grundschule des Ortes hatte ihn Übungsleiter Jens -Peter Benne gewonnen. „Da sich viele meiner Klassenkameraden meldeten, wollte ich eben auch mitmachen“, erinnert sich Holzapfel. Vorher hatte er mehr seiner zweiten großen Leidenschaft, dem Fußball, seine Aufmerksamkeit gewidmet. „Ich war ein richtiger Straßenbolzer“, sagt er. Nachdem er alle Nachwuchsaltersklassen beim SV Friesen durchlaufen und sein Talent unter Beweis gestellt hatte, rückte er für drei Spiele in die zweite Männermannschaft. Aber wegen Personalproblemen nach Verletzungsausfällen ließ ihn Trainer Heiko Plaul als 17-Jährigen im Herbst 2001 gleich in der ersten Mannschaft ran. „Das war wie ein Ritterschlag für mich, als ich im Heimspiel gegen Radis als Kreisspieler mein Debüt geben durfte“, meint Holzapfel. Fortan war er Stammspieler und entwickelte sich auch zum Publikumsliebling der Friesen-Fans. Beruflich absolvierte er nach dem Sekundarschulabschluss in Leuna eine Ausbildung zum Industriemechaniker. Heute ist er als Produktionsmitarbeiter bei Porsche in Leipzig tätig.

Schnell und schlitzohrig

Sport im Allgemeinen, zudem der Handball, ist bis heute seine große Leidenschaft. „Wenn ich dabei Tore erzielen kann, umso schöner“, lautet sein Motto. Natürlich ist der nur 1,73 Meter große athletische Typ nicht der Rückraumwerfer an sich, aber auch von dort macht er seine Tore. Mit seiner Schnelligkeit und Schlitzohrigkeit steht er in der Deckung sehr oft auf der vorgezogenen Position, erläuft sich die Bälle und stürmt dann unaufhaltsam in Richtung Tor des Gegners. Auch für die Würfe vom Siebenmeterpunkt ist er eine fast sichere Bank. „Doch am liebsten spiele ich auf Linksaußen“, gesteht er. Sicher zaubert er vielleicht manchmal noch einen Tick zu viel. „Aber das ist halt seine Art“, lässt Friesen-Vorsitzender Jürgen Pohle etwas Milde walten. Genie und Wahnsinn liegen eben oftmals dicht beieinander. Wie sonst wäre es möglich gewesen, dass Holzapfel nun bereits zum siebenten Mal seit 2006 als bester Torjäger der Verbandsliga geehrt werden konnte.

Heimatgefühl bisher stärker

Neben dem Handball frönt „Holzer“, wie er nicht nur von Coach Plaul genannt wird, noch anderen Hobbys. So steht er, wenn es passt, im Team der Franklebener Freizeitkicker. Und auch dort ist er kein Schlechter. „Natürlich spiele ich da als Stürmer, will Tore erzielen“, betont er. Zudem ist er bekennender Fan des FC Bayern München. „Nach dem Debakel gegen Real Madrid muss am Sonnabend in Berlin einfach der DFB-Pokal gewonnen werden“, sagt er. Für seine Athletik tut Holzapfel auch einiges. Dreimal in der Woche quält er sich im Fitnessstudio der Merseburger Fachhochschule. Und dann wäre noch sein Faible für schöne Autos. Derzeit steht bei ihm ein getunter Audi A5 vor der Tür.

Holzapfels handballerischen Fähigkeiten mitsamt seinen Torjäger-Qualitäten sind auch höherklassigen Vereinen nicht verborgen geblieben. Aber gewiss nicht unattraktiven Angeboten widerstand er bisher. Das Heimatgefühl obsiegte. Zudem er sich der Unterstützung seiner Mutter Petra und von Opa Kurt sowie der gesamten Familie in seiner bisherigen Laufbahn immer sicher sein konnte.