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Fußball Fußball: Geschäftsführer verabschiedet sich vom SV Merseburg 99

Von stefan schröter 18.01.2013, 17:59

merseburg/MZ. - Ohne ihn hätte der SV Merseburg 99 sein 100-jähriges Bestehen wahrscheinlich nicht feiern können. Denn als die Wende kam, endete die Zeit der BSG Chemie Buna Schkopau, der frühere Name des SV 99. "Da war der Geldhahn aus Buna plötzlich zu", erinnert sich der scheidende Geschäftsführer des SV Merseburg 99, Karl-Heinz Zücker, der jetzt nach 35 Jahren von Bord geht.

Zücker erzählt, wie Investoren damals das Fußballareal von den Werken kaufen wollten. Das wäre das Ende des Fußballs auf dem Gelände an der Halleschen Straße gewesen. Doch Karl-Heinz Zücker gab nicht auf und kämpfte für den Erhalt. Der Kampf hat sich am Ende gelohnt. Die Kommune übernahm das Gelände, womit ein Verkauf verhindert werden konnte. "Darauf bin ich stolz", sagt der 70-Jährige am Ende seiner Amtszeit.

Sein Abschied jetzt kommt aber viel später als geplant. Schon 2007 stellte sich Zücker nicht für die Wiederwahl als Geschäftsführer zur Verfügung und gab deshalb die Geschicke an Matthias Mattke weiter. "Ein Wunschkandidat", wie Zücker den Kandidaten damals bezeichnete. Doch Mattke schied berufsbedingt wieder aus dem Amt aus, und Zücker kehrte gezwungenermaßen ins Boot zurück.

So konnte er noch einmal bei einem ganz anderen wichtigen Thema für den Verein das Steuer in die Hand nehmen. Doch zum Thema zweiter Kunstrasenplatz in der Stadt (am Stadtstadion beim SV 99) klingen seine Worte bescheiden: "Da haben ja mehrere mitgeholfen", so Zücker. "Und der Zuschlag für uns war ja eine Bedingung, als Imo Merseburg seine Zusage für den ersten Kunstrasenplatz bekam." Doch Zückers Verdienst ist unbestritten. Das sieht auch Merseburgs OB so: "Er ist derjenige, der im Hintergrund viel für den Kunstrasenplatz aber auch für den Verein getan hat", so Jens Bühligen (CDU).

In Kürze wird der Bau des Kunstrasenplatzes ausgeschrieben. Die Stadt rechnet mit Kosten in Höhe von 290 000 Euro. Die Mittel dafür kommen von der Kommune und vom Land. Zücker hofft, dass noch vor dem nächsten Winter der Platz am Stadtstadion fertig ist. Aber falls es 2013 nicht klappt, sondern erst 2014, dann geht die Welt für ihn auch nicht unter: "Wir haben jetzt seit Jahrzehnten ohne Kunstrasenplatz gelebt, da schaffen wir ein weiteres Jahr auch noch." Doch das muss er laut OB gar nicht: "Der Platz wird dieses Jahr gebaut."

Dass Karl-Heinz Zücker die Fertigstellung nicht mehr als Geschäftsführer erleben wird, stört ihn nicht: "Ich bleibe ja Mitglied im Verein." Aber das ist ja auch alles. Jetzt will er wirklich aufhören als Geschäftsführer und sich mehr seiner Familie und seinem Wochenendgrundstück in Herrengosserstedt widmen.

Das soll ihm der 25-jährige Kevin Walloch ermöglichen, der Zücker als Geschäftsführer abgelöst hat. "Ich freue mich, dass wir so einen guten Nachfolger gefunden haben. Kevin hat ein hohes Interesse am Verein, das habe ich gespürt", so Zücker. Der 25-Jährige ist vor zwei Jahren vom VfB Imo zum SV 99 gewechselt und war dort zuletzt Jugendleiter.

Mit dem Generationswechsel in der Geschäftsstelle hat sich Karl-Heinz Zücker mittlerweile abgefunden: "Ich konnte mich ja lange Zeit darauf einstellen." Leicht ist der Abschied dennoch nicht.