Feuerwehr rettet Besatzung Feuerwehr rettet Besatzung: Segelboot kentert auf dem Geiseltalsee
Mücheln - Schrecksekunde am Mittwochnachmittag auf dem Geiseltalsee: Trotz heftiger Winde waren drei Erwachsene auf dem Gewässer mit einem Segelboot unterwegs. In Höhe Neubiendorf wurde das Boot kurz nach 15 Uhr offenbar von einer heftigen Böe erfasst und kenterte.
Mit dem Kiel nach oben trieb das Boot in der Folge auf dem See. Die Besatzung, ein 50-Jähriger und seine 33-jährige Tochter aus Freising in Bayern sowie ein 70-jähriger Müchelner, brachte sich auf dem Boot in Sicherheit. „Zeugen am Ufer beobachteten das Unglück und alarmierten sofort die Rettungskräfte“, sagte Polizeisprecherin Ulrike Diener.
Diese waren zügig vor Ort, sprangen in ein Rettungsboot, das stets auf dem Wasser ist, und eilten an die Unglücksstelle. „Die Besatzung wurde in Sicherheit gebracht und das Boot an den Strand in Stöbnitz gezogen, wo die Betroffenen wohl auch gestartet waren“, sagte Müchelns Bürgermeister Andreas Marggraf, der am Mittwochnachmittag selbst als Feuerwehrmann vor Ort im Einsatz war, auf MZ-Anfrage.
Leichte Verwirrung gab es über den Zustand der Gekenterten. Zwischenzeitlich hieß es, dass einer der Beteiligten leicht verletzt worden sein soll. Laut Rettungsleitstelle ging der Unfall jedoch glimpflich ab. Auch das Boot konnte innerhalb kürzester Zeit wieder aufgerichtet werden. Wie Polizeisprecherin Ulrike Diener am Abend sagte, hätten die Ermittlungen ergeben, dass ein Fahrfehler im Zusammenspiel mit böigen Winden zum Kentern des Bootes einer Sportvermietung führten.
Gefahr bei tückischen Winden
Der Geiseltalsee ist bei Seglern sehr beliebt. Vor Ort gibt es sowohl eine Segelschule als auch einen Segelsportverein. Auch die Zahl der Liegeplätze an der Marina in Mücheln ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Über 160 sind es aktuell, alle sind belegt - ein erheblicher Teil von Segelbooten. Der Geschäftsführer der Marina Mücheln, Thomas Weiß, reagierte gestern mit leichtem Unverständnis auf den Unfall. „Bei dem Wind rauszufahren, das ist schon heftig“, sagte er. Dazu gehöre viel Erfahrung. Folglich war der See zu diesem Zeitpunkt leer.
Der Chef des Müchelner Segelsportvereins, Marko Agthe, schätzte den Geiseltalsee zwar nicht als gefährlich ein. Er warnte aber vor tückischen Winden in Böschungsbereichen. Allgemein hätte es am Mittwoch viel Wind und demzufolge einen hohen Wellenschlag gegeben. „Wer bei diesen Bedingungen rausfährt, der sollte schon wissen, was er tut“, meinte Agthe.
(mz)