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Einkaufsservice und rollstuhlgerechte Privatfahrten Einkaufsservice und rollstuhlgerechte Privatfahrten: "Gute Feen" rüsten auf

Von Melain van Alst 11.03.2021, 12:30
Rollstuhlgerecht ist das Fahrzeug von Sebastian Stolle
Rollstuhlgerecht ist das Fahrzeug von Sebastian Stolle Melain van Alst

Bad Dürrenberg - Ganz bewusst hat Sebastian Stolle im vergangenen Jahr ein neues Unternehmen in Bad Dürrenberg gegründet. Es schien die richtige Zeit zu sein, hatte er kurz nach dem Start gesagt. Heute, einige Monate später, fühlt er sich darin bestärkt, baut das Angebot aus und stellt neues Personal ein. „Bad Dürrenberger Gute Feen“ hat er die Firma genannt und wollte damit Menschen aus der Solestadt das Angebot machen, wenn sie Hilfe brauchen, sich an sein Team zu wenden.

Angenommen wurde es vor allem bei den sogenannten haushaltsnahen Dienstleistungen im Bereich des Putzens oder der Gartenpflege. „Wir haben auch einen Testlauf mit Edeka gemacht und einen Einkaufsservice angeboten“, erklärt Sebastian Stolle. Dabei können Kunden bei Edeka in Bad Dürrenberg ihre Einkaufsliste durchgeben und Stolle und sein Team fahren die Lebensmittel dann aus. Zunächst sei das langsam angelaufen, erklärt er rückblickend. Einen Schub habe es aber Anfang des Jahres gegeben und das Angebot sich offenbar rumgesprochen.

„Ganz neu ist unser Fahrzeug, mit dem auch Rollstuhlfahrer transportiert werden können.“

„Ich habe auch gehört, junge Menschen haben sich nicht getraut, es anzunehmen.“ Das sei aber Quatsch, die Erfahrung zeige, dass jeder, der den Service nutze, auch einen Grund dafür habe. „Mittlerweile sind es 20 bis 30 Bestellungen pro Woche und wir haben zusammen mit Edeka entschieden, ein dauerhaftes Angebot daraus zu machen.“ Allerdings falle nun die finanzielle Unterstützung zweier Wohnungsunternehmen weg. Daher gebe es einen Mindestbestellwert von 20 Euro und eine Liefergebühr von vier Euro.
Darüber hinaus hat Stolle den Bedarf für Transporte gesehen.

„Ganz neu ist daher unser Fahrzeug, mit dem auch Rollstuhlfahrer transportiert werden können.“ Es sei kein Taxi, sagt der Unternehmer, sondern eine Möglichkeit für Privat-, Kurier- oder Krankenfahrten, die man buchen könne. Dafür habe er einen Personenbeförderungsschein gemacht und sich registriert, um vom Arzt verordnete Fahrten anbieten zu können. Um den Wünschen der Kunden zu entsprechen, hat er sogar sein Team erweitert.

Eine zusätzliche Mitarbeiterin hat diesen Monat begonnen und auch einen Garten- und Landschaftsbauer konnte er gewinnen, der nun als Fachmann für das Grün verantwortlich ist. „Damit sind es jetzt fünf Mitarbeiter.“ Das entspräche einer guten Größe und ermögliche sogar, Aufträge außerhalb von Bad Dürrenberg anzunehmen. (mz)