Drei Coronafälle im Saalekreis Drei Coronafälle im Saalekreis: Was die Bürger der einzelnen Kommunen beachten sollten

Merseburg - Im Saalekreis gibt es nun drei Fälle bestätigter Corona-Infektionen. Die Kontaktpersonen wurden ermittelt und sind in häuslicher Quarantäne, heißt es vom Landkreis. Bisher wurden dem Gesundheitsamt 203 Verdachtsfälle gemeldet, wovon 64 negativ auf das Virus getestet wurden.
Bei 29 Personen wurde die häusliche Quarantäne angeordnet und 71 Personen befinden sich in Betreuung des Gesundheitsamtes. Sieben Personen wurden wieder aus der Betreuung/Quarantäne entlassen.
Arbeit in den Stadtverwaltungen des Saalekreises geht weiter
Die Arbeit in den Stadtverwaltungen des Saalekreises geht auch mit der Ausbreitung des Coronavirus weiter. Allerdings werden die Einschränkungen im öffentlichen Leben für die Anwohner des Saalekreises spürbarer.
Merseburg: Neben Kitas und Grundschulen schließt die Stadt auch das Ständehaus und den Schlossgartensalon für öffentliche Veranstaltungen. Die Schwimmhalle öffnet ebenfalls bis auf weiteres nicht mehr. „Da die Schwimmmeister jedoch nicht freigestellt sind, werden die eine andere besondere Tätigkeit übernehmen“, erklärte Oberbürgermeister Jens Bühligen im MZ-Gespräch. Die Stadt werde ein Notfalltelefon einrichten.
Unter dieser Nummer könnten sich Menschen melden, die nachweislich unter häuslicher Quarantäne stehen und sich nicht mehr selbst versorgen können. „Das würden dann unsere Mitarbeiter übernehmen.“ Die Telefonnummer werde noch bekanntgegeben. Diese sei allerdings auf keinen Fall für Gesundheitsanfragen zum Thema Corona gedacht.
Nutzer der Stadtbibliothek müssen mit Einschränkungen leben. Ab sofort können zwar noch Bücher persönlich abgegeben werden, allerdings können Bücher nicht mehr selbst ausgesucht werden. „Man kann die Bücher bestellen - zum Beispiel online oder per Telefon - und sie dann vor Ort abholen“, erklärt der OB, der außerdem alle öffentlichen Einrichtungen nach und nach mit Handdesinfektionsmitteln ausstatten will.
Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung würden nicht ins Home Office geschickt. „Das geht bei unseren sensiblen Daten auch nicht“, sagt Bühligen. „Unsere Mitarbeiter können doch zum Beispiel nicht im Home Office einen Personalausweis ausstellen.“ Die Bürger bittet er, wenn möglich, persönlich Kontakte zur Verwaltung reduzieren und möglichst telefonisch anzufragen.
Braunsbedra: Im Rathaus Braunsbedra ist nur noch ein Eingang geöffnet, an dem Desinfektionsmittel bereitsteht. Alle Sprechzeiten entfallen. Bürger, die Mitarbeiter der Verwaltung persönlich sprechen wollen, müssen vorher einen Termin vereinbaren. Das Rathaus bleibt telefonisch, per Mail oder schriftlich über den Briefkasten erreichbar, sagte Bürgermeister Steffen Schmitz (CDU). Zudem bleiben ihm zufolge alle Sportanlagen geschlossen.
Leuna: Die Schwimmhalle der Stadt Leuna bleibt seit Montag geschlossen, wie Bürgermeisterin Dietlind Hagenau (parteilos) entschieden hat. Innerhalb der Verwaltung werden die Kernarbeitszeiten gelockert, um den Mitarbeitern mehr Flexibilität zu geben. Gleichzeitig bittet die Bürgermeisterin die Bürger ihre Anliegen telefonisch an die Stadt zu richten, so kann auch entschieden werden, ob ein Besuch nötig ist. Darüber hinaus wurden auch die Jugendclubs in der Einheitsgemeinde geschlossen.
Schkopau: Gänzlich abgesagt sind Ausschuss- und Gemeinderatssitzungen in Schkopau. Lediglich die Gemeinderatssitzung in der kommenden Woche wolle Bürgermeister Torsten Ringling (parteilos) durchführen, sofern er eine Genehmigung vom Gesundheitsamt bekommt. Der Grund dafür ist vor allem der Beschluss zum Haushalt, der auf der Tagesordnung steht. Die Verwaltung hat zudem keine öffentlichen Sprechzeiten mehr, ist aber erreichbar.
Bad Dürrenberg: Geschlossen sind alle Turnhallen in der Solestadt für Veranstaltungen und auch den Vereinssport. Darüber hinaus habe die Verwaltung entschieden, alle Veranstaltungen abzusagen, die sie selber ausrichtet, so Bürgermeister Christoph Schulze (CDU). Auch bei den Ausschusssitzungen gibt es schon jetzt Ausfälle. Die Verwaltung bleibt unterdessen für Besucher geschlossen, es sei denn es handelt sich um gesonderte Termine. Anfragen sind telefonisch, per E-Mail oder Post möglich.
Querfurt: Bürgermeister Andreas Nette (parteilos) hat mit Wirkung von Dienstag, 17. März, eine Allgemeinverfügung angeordnet. Demnach sind, zunächst befristet bis einschließlich 13. April, alle öffentlichen Veranstaltungen unter freiem Himmel und in geschlossenen Räumen untersagt sowie alle öffentlichen Einrichtungen der Stadt Querfurt geschlossen und die Nutzung der städtischen Sportstätten untersagt. „Die Verwaltungsgebäude bleiben bis auf weiteres geöffnet“, so Nette. Er bittet die Bürger allerdings, diese nur zur Klärung dringlicher Angelegenheiten aufzusuchen.
Bad Lauchstädt: Der Besucherverkehr wird nach Angaben von Bürgermeister Christian Runkel (CDU) vorerst in der Verwaltung nicht eingeschränkt. Es wurden jedoch an den Eingängen Desinfektionsmittel und Taschentücher deponiert, um damit die Klinken zu betätigen. Die Ratssitzung am Donnerstag soll allerdings noch stattfinden. (mz)