Krönung im ersten Akt Bürgermeisterwahl in Mücheln: Krönung im ersten Akt - Andreas Marggraf setzt sich in erster Runde durch
Merseburg - Der alte ist auch der neue: Müchelns amtierender Bürgermeister Andreas Marggraf darf nach der Wahl am Sonntag für weitere sieben Jahre die Geschicke der Stadt im Geiseltal lenken. Der Parteilose konnte die Wähler offensichtlich so sehr überzeugen, dass er sich direkt im ersten Durchgang der Wahl durchsetzte. 57,6 Prozent und damit die erforderliche absolute Mehrheit der Stimmen konnte Marggraf auf sich vereinen. Mitbewerberin Annett Beutler erreichte 36,8 Prozent der Stimmen, Kandidat Maik Patzer (beide parteilos) war mit 5,5 Prozent chancenlos geblieben.
„Ich bin stolz und glücklich und angesichts des harten Wahlkampfes auch erleichtert“, sagte der Wahlsieger in einer ersten Reaktion. Sekundenlang lagen sich er und seine Frau Anja im Arm. Die Anspannung, die von dem Kommunalpolitiker abfiel, war dabei im Ratssaal zu spüren, wo mit der Briefwahl wenige Augenblicke zuvor die letzten Stimmen der Bürgermeisterwahl ausgezählt worden waren.
Bürgermeisterwahl in Mücheln: Annett Beutler konnte Amtsinhaber gleich mehrere Ortsteile streitig machen
Neben der eigenen Familie und den zahlreichen Unterstützern - die ersten waren schon kurz nach Schließung der Wahllokale um 18 Uhr ins Rathaus gepilgert - schauten auch die beiden unterlegenen Kandidaten vorbei und schüttelten Marggraf fair die Hand.
Auch wenn sich der 41-Jährige so deutlich vor den beiden Gegenkandidaten durchsetzen konnte: Die Zweitplatzierte Annett Beutler konnte ihm gleich mehrere Ortsteile streitig machen. In Langeneichstädt beispielsweise konnte sie fast 100 mehr Stimmen einsammeln als der spätere Wahlsieger. „Auch wenn ich mir wenigstens eine Stichwahl gewünscht hatte, ist dieser Aspekt auch ein Statement“, sagte Annett Beutler in Richtung des wiedergewählten Bürgermeisters, der fernab der Kernstadt auch kritisch gesehen wird.
Bürgermeister von Mücheln: „Der Schreibtisch ist nach wie vor voll mit Aufgaben, die wir lösen müssen.“
Auch Marggraf wollte dieses Details am Wahlabend nicht einfach ausblenden. „Natürlich wartet noch viel Arbeit auf uns in Mücheln und in den Ortsteilen, das habe ich aber auch während des Wahlkampfes gesagt“, betonte er. „Der Schreibtisch ist nach wie vor voll mit Aufgaben, die wir lösen müssen.“ Dass man sich in Langeneichstädt gegen ihn entschied, schob Marggraf unter anderem auf die unsanierte Kindertagesstätte in dem Ort - einer der Reizpunkte schon während des Wahlkampfs.
Die Arbeit, die nun vor dem Bürgermeister liegt, musste sich am Wahlabend aber gedulden. Zuerst wurde noch gefeiert. Gemütlich, wie Marggraf betont. „Ich werde mit meinen Unterstützern jetzt noch ein Bierchen oder Sekt trinken“, sagte er an. (mz)