Familiendrama in Brachstedt Brachstedt: Tochter lässt Elternhaus öffnen: Tote Frau und schwer verletzter Mann entdeckt

Halle (Saale) - Die Ermittler gehen von einem Ehedrama aus: Ein 63-Jähriger soll in Brachstedt im Saalekreis seine 56 Jahre alte Ehefrau getötet haben. Anschließend richtete er laut Staatsanwaltschaft eine Waffe gegen sich selbst. Der Mann überlebte schwer verletzt. Gegen ihn wird wegen Totschlags ermittelt, sagte Staatsanwalt Klaus Wiechmann am Donnerstag.
„Wir gehen momentan davon aus, dass er seine Frau getötet hat und dann versucht hat, sich mit einer Waffe selbst zu töten“, sagte Wiechmann. Unklar sei das Motiv. Nach bisherigen Ermittlungen soll das Paar in dem Haus in Trennung gelebt haben, jeweils auf einer Etage.
Brachstedt: Eine weibliche Leiche und ein schwer verletzter Mann
Die Tochter hatte sich am Mittwoch gegen 21 Uhr bei der Polizei gemeldet, weil sie ihre Eltern nicht erreichen konnte. Vor Ort kam die Frau auch nicht in das Wohnhaus im Ortsteil Brachstedt der Gemeinde Petersberg. Es war von innen verschlossen, wie Wiechmann sagte. Die Feuerwehr verschaffte der Polizei Zutritt.
In dem Haus fanden die Ermittler die Leiche der 56-Jährigen und den schwer verletzten Ehemann. Er kam in ein Krankenhaus. Der 63-Jährige wurde operiert. Die Polizei sicherte Spuren im Haus und nahm Ermittlungen wegen des Verdachts des erweiterten Suizids auf, wie eine Polizeisprecherin mitteilte.
Staatsanwaltschaft Halle ordnet Obduktion der Leiche an
Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Obduktion der Leiche der 56-Jährigen in der Rechtsmedizinan. Laut Wiechmann ist die Frau an den Schussverletzungen gestorben. „Wann, ist weiterhin unklar.“ Laut dem Staatsanwalt ist der tatverdächtige Ehemann vernehmungsfähig, mache aber bislang von seinem Schweigerecht gebrauch. Nach Angaben der Polizei besitzt der 63-Jährige einen Waffenschein. Laut Staatsanwaltschaft soll er in seiner Freizeit zur Jagd gegangen sein.
Das Haus am Dorfplatz wurde von den Ermittlern versiegelt. Ein Streifenwagen sicherte den Eingang. Medienvertreter zog es in den von Feldern umgebenen Ort nahe der Autobahn A14 (Magdeburg-Leipzig). Ansonsten waren in dem Dorf mit rund 900 Einwohnern am Donnerstag nur wenige Menschen auf den Straßen zu sehen. (mz/dpa)





