Aufatmen an der Unfall-Autobahn Aufatmen an der Unfall-Autobahn: Wann die Großbaustellen auf der A14 abgebaut werden

Halle (Saale) - Tausende Fahrzeugführer können bald aufatmen: Die Großbaustellen auf der A14 zwischen dem Kreuz Bernburg und Halle-Peißen werden planmäßig fertig, die Staufallen sind spätestens Anfang Dezember Geschichte. Derzeit werden noch bei Löbejün sowie am Kreuz Peißen die Leiteinrichtungen zurückgebaut.
„Bei Löbejün werden wir Ende dieser Woche fertig, in Halle benötigen wir noch etwa zehn Tage. Schneller geht es nicht, weil wir Absperrungen und die Gleitwände bei laufendem Betrieb abbauen“, sagt Uwe Langkammer, Präsident der Landesstraßenbaubehörde (LSBB). In Richtung Norden ist die Abfahrt von der A14 zur B100 in Richtung Landsberg wieder offen.
Neun Menschen haben 2017 auf der A14 ihr Leben verloren
Die A14 hatte in diesem Jahr mit furchtbaren Unfällen die Schlagzeilen bestimmt. Zwischen Calbe und Halle haben seit dem 22. März neun Menschen ihr Leben verloren, in der Zuständigkeit der Autobahnmeisterei Weißenfels, die bis nördlich von Halle reicht, waren es alleine sieben. Fünf Unfällen mit Todesfolge ereigneten sich im Baustellenbereich, vier der schlimmen Karambolagen wurden von Lkw-Fahrern verursacht, die mit ihren Brummis in Stauenden rasten.
„Wir haben die Unfälle mit der Polizei analysiert. An der Baustelleneinrichtung hatte es nicht gelegen. Wir sind mit unserer Beschilderung und den Hinweisen über das gesetzliche Maß hinausgegangen“, so Langkammer. Rückschlüsse für künftige Baustellen könne man daher auch nicht schließen. „Es ist nur ein Bruchteil der Fahrer, der nicht aufpasst oder leichtsinnig ist. Das hat bei Unfällen dann fatale Folgen“, sagt Langkammer.
Autobahnpolizei Weißenfels: Weniger Unfälle, aber mehr Todesopfer
Interessanterweise haben sich auf der A14 im Revier der Weißenfelser Autobahnpolizei in diesem Jahr bis zum 31. Oktober weniger Unfälle ereignet als im Vorjahreszeitraum, nämlich 368 statt 378. Dramatisch ist die Zahl der Opfer. Tote gab es 2016 nicht. Gestiegen sind auch die Anzahl der Schwer- (34:29) und der Leichtverletzten (54:48). In 168 Unfälle waren Lkw verwickelt, in 131 Fällen hatten die Fahrer der Lastkraftwagen die Kollisionen verursacht - dazu zählen allerdings auch Rempler auf Rastplätzen.
Fehlender Abstand, zu hohe Geschwindigkeiten sowie Karambolagen beim Vorbeifahren hat die Polizei als Hauptursachen ausgemacht. Unterdessen hat die LSBB in diesem Jahr so viele Straßen saniert wie seit über 20 Jahren nicht mehr. „Es herrscht Goldgräberstimmung“, sagt Langkammer. Über 200 Millionen Euro seien alleine in den Erhalt der Autobahnen und Bundesstraßen in Sachsen-Anhalt geflossen.
Baumarathon auf der A14 aber damit noch nicht fertig
Aber sind derart viele Baustellen zur gleichen Zeit wirklich nötig gewesen? „Auf der A14 kamen zwei Probleme zusammen: Die AKR-Schäden durch Betonkrebs und der Verschleiß aufgrund des Alters der Autobahn. Gerade bei AKR mussten wir handeln, weil es jeder Zeit auch zum Totalausfall der Fahrbahn kommen kann. Dann hätten wir die A14 sperren müssen“, meint Langkammer.
Fertig ist der Baumarathon auf der A14 damit noch nicht. Ab Frühjahr 2018 sollen ein sieben Kilometer langer Abschnitt zwischen der Götschetalbrücke in Richtung Norden sowie auf der Gegenseite von Plötzkau in Richtung Könnern (etwa sechs Kilometer) saniert werden. Auch hier hat der Betonkrebs die Fahrbahn zersetzt. „Wir sehen auf der A14 aber Licht am Ende des Tunnels“, meint Langkammer. (mz)
