Kampf gegen Leukämie Andreas Bourani: Konzert für Kampf gegen Leukämie: Knapp 10.000 Gäste in Günthersdorf

Günthersdorf - So viel Zeit muss sein. Geduldig posiert Popsänger Andreas Bourani für ein Foto mit einem jungen Mädchen, gibt sogar Motivtipps. Dabei sind gerade rund 10.000 Augenpaare auf die beiden gerichtet. Denn so viele Zuschauer sind am Sonntagmittag nach Günthersdorf gekommen, um sich Bouranis Hits wie „Astronaut“ oder „Nur in meinem Kopf“ anzuhören. Der Andrang ist groß, schließlich ist der Eintritt frei. Es ist ein Konzert für den guten Zweck.
Andreas Bourani unterstützt den Kampf gegen Leukämie in Günthersdorf
Der Möbelkonzern Höffner hat den Sänger und die Konzertbesucher neben das frisch ausgebaute Verkaufshaus geladen, um auf das Thema Blutkrebs aufmerksam zu machen. Möglichst viele potenzielle Stammzellenspender sollen sich am Rande des Konzerts für die zentrale Datenbank registrieren, lautete der Plan. Und der geht am Sonntag auf. „Ich bin seit zwei Stunden am Dauererklären“, berichtet Silke Hüttenrauch.
Die Leipzigerin ist eine der Freiwilligen, die am Stand der Deutschen Stammzellenspender Datei (DSD) Wattestäbchen an Freiwillige verteilt. Eine junge Frau hat gerade zwei von ihnen in den Mundwinkeln stecken. 30 Sekunden reiben, dann kommen sie in ein kleines Tütchen. „Die Stäbchen landen jetzt im Labor. In ein, zwei Wochen sind die Freiwilligen dann in der Datenbank“, erklärt Hüttenrauch das Vorgehen.
Etwa acht Millionen Deutsche sind dort registriert. Eine Zahl, die nach Ansicht von Annette Wiedemann, Koordinatorin der Sammelaktion in Günthersdorf, gern noch deutlich höher liegen könnte. Schließlich erkrankten jedes Jahr 12.000 Deutsche an Leukämie. „Für 20 Prozent der Patienten finden wir keinen passenden Knochenmarkspender in der Datenbank.“ Dabei ist eine solche Spende oft entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung der Krankheit.
Aktionen, wie das Bourani-Konzert in Günthersdorf sind für DSD-Helfer daher enorm wichtig, um die Datenbank weiter anwachsen und die Trefferchancen steigen zu lassen, denn einen ähnlichen Zuspruch erleben sie sonst nur, wenn es in Orten konkrete Fälle, etwa den eines erkrankten Kindes, gibt: „Die Resonanz hier ist überwältigend“, freut sich Wiedemann über die zahlreichen Umschläge mit Wattestäbchen, die sich während des Konzerts in den Kisten am DSD-Stand häufen. Insgesamt 503 neue potenzielle Spender zählen die Verantwortlichen bis zum Ende der Veranstaltung. Und so können sie am Nachmittag ebenso zufrieden nach Hause gehen, wie die Fans von Andreas Bourani. (mz)
