Prozess in Leipzig Prozess in Leipzig: Verabredeter Mord im Drogenmillieu

Leipzig/dpa - Drei Männer sollen ein Mordkomplott geschmiedet haben und stehen deswegen seit Freitag in Leipzig vor Gericht. Laut Anklage beabsichtigten die 32 und 25 Jahre alten Brüder und ein 33 Jahre alter Komplize, einen Dresdner Geschäftsmann umzubringen, der sie zuvor bedroht haben soll. Hintergrund dieser Verabredung zum Mord ist ein weiteres, bislang ungeklärtes Kapitalverbrechen in Leipzig: Der Tod eines 23-jährigen Mannes 2013 auf den Gleisen des Bahngeländes in Leipzig-Leutzsch. Das Trio war mit dem Opfer befreundet. Die Männer kündigten zum Prozessauftakt am Landgericht Aussagen am nächsten Verhandlungstag an.
Summe aus Drogen-Deal verschwunden
Der 23-Jährige soll vor seinem Tod in ein größeres Drogengeschäft verwickelt gewesen sein. Laut Anklage verschwanden dabei rund 105.000 Euro. Die jetzt vor Gericht stehenden Männer wussten von dem Drogendeal. Der 23-Jährige wurde im Mai 2013 von einem unbekannten Schützen regelrecht hingerichtet. Der Dresdner Drahtzieher soll das Geld vom mutmaßlichen Haupttäter des Trios gefordert haben - woraufhin sich die Männer entschlossen, ihn umzubringen. Weil die Fahnder wegen der Mordermittlungen jedoch Telefone abhörten, kam es nicht dazu. Das Trio wurde festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
Angeklagte kündigen Erklärungen an
Bislang hatten die Männer das Mordkomplott bestritten und von einem Missverständnis gesprochen. Die beiden Brüder kündigten Erklärungen über ihre Anwälte an, der 33 Jahre alte mutmaßliche Waffenlieferant will selbst aussagen. Offen ist, ob der Prozess auch Erhellendes zum Mord an dem 23-Jährigen liefert. Das Gericht hat insgesamt sechs Verhandlungstage angesetzt. Der Prozess wird am Donnerstag (13.) fortgesetzt.