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Problem Hundekot Problem Hundekot: Im Dauereinsatz gegen «Tretminen»

Von Ines Gerasch 19.08.2006, 14:25

Magdeburg/dpa. - Es stinkt gewaltig auf Gehwegen undGrünanlagen in Sachsen-Anhalt. Täglich fällt tonnenweise Hundekot an,zahlreiche Beschwerden treffen in den Ordnungsämtern vor allem dergrößeren Städte ein. Die stellen sich dem Problem und versuchen durchSchwerpunktkontrollen und das Verhängen von Verwarn- und Bußgelderngegen die schmutzigen Hinterlassenschaften vorzugehen, wie eine dpa-Umfrage ergab. Erste Erfolge zeigen sich, doch ist noch lange nichtjedem Hundehalter klar, dass er den Kot seines Tieres selbst zubeseitigen hat.

«Die Magdeburger Gehwege sind fast frei von Hundekot», sagt Gerdvom Baur vom Ordnungsamt Magdeburg. Problematisch seien aber nochimmer Grünanlagen und grüne Randstreifen. «Magdeburg hat 1500Grünanlagen, eine flächendeckende Kontrolle ist nicht machbar», sagtvom Baur. Mit entsprechenden Verwarn- und Bußgeldern wollen dieBeamten der Lage Einhalt gebieten. «Je nach Größe und Gewicht desHundekots werden Verwarngelder in der Höhe von 10 bis 35 Euroausgesprochen.» Im Jahr gibt es rund 100 Schwerpunktkontrollen. Dabeiwerden auch Beamte in Zivil eingesetzt.

In Magdeburg sind rund 11 000 Hunde offiziell gemeldet.Tatsächlich gibt es in der Landeshauptstadt wohl zwischen 13 000 und14 000, die täglich vier Tonnen Hundekot produzieren. «Im Gegensatzzu der sinkenden Einwohnerzahl erhöht sich die Anzahl der gemeldetenHunde weiter», berichtet vom Baur. Spezielle Hundetoiletten gibt esin Magdeburg nicht, dafür aber 26 gekennzeichnete Hundewiesen, wo dieTiere unbeschwert herumtollen und dabei auch ihr «Geschäft» erledigendürfen. Die Abfallwirtschaft habe außerdem erlaubt, dass Hundekot inallen Papierkörben entsorgt werden kann, was Hundehalter auchnutzten.

Auch das Ordnungsamt Stendal sieht erste Erfolge im Kampf gegendie braunen «Tretminen». «Wurden 2005 noch 278 Tatbestände wie dasNichtanleinen von Hunden oder das Nichtbeseitigen von Hundekoterfüllt, gab es im laufenden Jahr bisher nur 69 Fälle», sagt OllaFernitz, Leiterin vom Ordnungsamt Stendal. Acht Leute vomStadtordnungsdienst sind bemüht, die Sauberkeit in der Stadt zuerhalten. In Stendal sind 2710 Hunde steuerlich registriert,die ungefähr eine Tonne Hundekot pro Tag produzieren.

Ähnlich sieht es in Halle aus. «Die halleschen Hundebesitzerhalten sich in der Regel an das Gesetz und nutzen die zahlreichenHundewiesen», sagt Stadtsprecherin Ria Steppan. BeiOrdnungswidrigkeitsverfahren müssen Hundebesitzer mit einem Bußgeldvon 50 Euro rechnen. In Halle sind zur Zeit 9434 steuerpflichtigeHunde gemeldet.

Verunreinigungen von Gehwegen, Plätzen und Parkanlagen durchHundekot sind aber nicht nur ein Ärgernis, sondern auch eineInfektionsquelle. Die Übertragung von Salmonellen, Hakenwürmern undBandwürmern ist möglich. Sie können Ursache für verschiedene Augen-,Leber-, Lungen- und Gehirnerkrankungen sein, heißt es aus denGesundheitsämtern.