Philanthrop Philanthrop: Aufklärer als Weltverbesserer und Menschenfreund
Gotha/dpa. - Zu einer Denk- und Reformbewegung in derPädagogik wurde der Philantrophismus durch die Schrift «Vorstellungan Menschenfreunde und vermögende Männer über Schulen, Studien undihren Einfluss in der öffentlichen Wohlfahrt» (1768) des HamburgerPädagogen Johann Bernhard Basedow. Darin beschrieb er seinenErziehungsplan. Im Unterschied zum Pietismus, für den nur der tiefreligiöse Mensch idealtypisch war, will der Philantrophismus denfreien, sich auf Natur und Vernunft stützenden Menschen fördern.
Basedow entwickelte in dem von ihm 1774 gegründetenPhilanthropinum in Dessau seine Musterschule. In Waltershausen-Schnepfenthal gründete 1784 der Theologe und Pädagoge ChristianGotthilf Salzmann sein Philanthropin. Die Erziehungsanstalt wurdeschnell Anziehungspunkt für Zöglinge aus ganz Europa. Salzmann gingbei seiner Erziehung von den realen Bedürfnissen des Lebens aus.Geist und Körper natürlich bilden, Lernen durch eigene Beobachtungstatt Pauken, lebendiges Sprechen statt Sprach-Formalien, eine freieund vertrauensvolle Gemeinschaft sowie tägliche Körperübungen stattKörperstrafe gehörten zu den Maximen seines Handelns.