Ostprodukte-Versand im Kreis Stendal Ostprodukte-Versand im Kreis Stendal: Gute Geschäfte mit DDR-Kostümen

Tangermünde/dpa. - Die legendäre Dederon-Kittelschürze aus DDR-Zeiten, Salmiakpastillen und Huhn-Sonja-Eierbecher in schwarz-rot-gold gehören zu den neuesten Angeboten des virtuellen DDR-Kaufhauses in Tangermünde (Landkreis Stendal). Auf mehr als 1100Produkte ist die Offerte des Ostprodukte-Versandes in demAltmarkstädtchen mittlerweile angewachsen. Das sind rund 100 mehr alsnoch vor einem Jahr. Dabei handelt es sich nicht nur um originaleSpezialitäten wie Spreewaldgurken, Schlagersüßtafeln oder Zetti-Knusperflocken. «Wir entwickeln auch neue Produkte mit DDR-Bezug,lassen sie patentrechtlich schützen und herstellen», sagtFirmengründer und Geschäftsführer Torsten Klipp.
Der gelernte Außenhandelskaufmann kam 2003 auf die Idee, einenInternet-Verkauf ins Leben zu rufen. Und das Geschäft läuft gut. Mehrals 30 000 Stammkunden hat der Versand heute in seiner Kartei. Dasseien rund 10 000 mehr als noch vor einem Jahr, sagt Klipp, der inStoß-Zeiten bis zu zehn Mitarbeiter beschäftigt. Das sei zum Beispielin der abgelaufenen Karneval-Saison der Fall gewesen, als vieleMenschen die DDR als Jungpionier oder FDJ-ler noch einmal erlebenwollten und das entsprechende Outfit in Tangermünde orderten.
Der Umsatz sei jährlich gestiegen. 2007 habe er im Vergleich zu2006 um 70 Prozent zugelegt, für 2008 werde noch einmal mit einem Anstieg um 50 Prozent gerechnet. Absolute Zahlen will Klipp jedoch nicht nennen. Das Unternehmen schreibe schwarze Zahlen. Die Auftragslage sei gut. Besonders auf dem Lande, wo es immer weniger Geschäfte gebe, aber auch bei Bestellungen in Großstädten und in Westdeutschland habe das Tangermünder Unternehmen zugelegt, ergänzt Klipp.
Damit liegt der Tangermünder Internet-Händler im Trend. NachAngaben des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels ist der E-Commerce-Umsatz in Deutschland seit 1999 ständig gewachsen. Im Jahre 2007 habe der Anteil bei etwa 3,5 Prozent des Einzelhandelsumsatzes in Deutschland gelegen, sagte ein Sprecher. Nach vorläufigen ersten Schätzungen lag der Gesamtumsatz bei rund 390 Milliarden Euro.
Auch bei Produzenten von Ostprodukten hat sich die TangermünderHandelsfirma inzwischen einen guten Ruf erworben. So wurden bereitsmit fünf Herstellern Kooperationsvereinbarungen über den komplettenHandel derer Produkte per Internet getroffen. Dazu zählen WerderFeinkost (Brandenburg) und die Halloren AG. «Wir haben guteErfahrungen gemacht. Die Belieferung unserer Artikel nach derBestellung per Internet klappt reibungslos», sagte Halloren-SprecherTino Müller.
Neben neuen Produkten und Artikeln hält das altmärkischeUnternehmen auch weiterhin die Klassiker bereit. So werden hier auchKunden fündig, die sich nachträglich den Orden «Banner der Arbeit»,die «Ehrenspange der Reichsbahn» oder die »Medaille für vorbildlichenGrenzdienst» anheften möchten. «Das war die DDR», «Das Politbüroprivat» und «50 Jahre Trabant.unvergessen» gehören zum DVD-Dokumentarprogramm des Unternehmens.
Weitaus beliebter sind Klipp zufolge die Trickfilmserien «Arthurder Engel» und die um den kleinen «Maulwurf». Wem dies an Ostalgienoch nicht reicht, der kann sich das «DDR Gedächtnisspiel» oder dasBrettspiel «Ferner-Osten, DDR-Würfelrallye» sowie die CDs mit denSongs «Bau auf, bau auf» und «Blaue Wimpel im Sommerwind» bestellen.
Auch in den kommenden Jahren rechnet der Hauptverband desDeutschen Einzelhandels mit einem Ansteigen des Internet-Handels inDeutschland. Klipp ist gerüstet: Er hat seine Lager im vergangenenJahr vergrößert und die Logistik auf den neuesten Stand gebracht.