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OP-Skandal in Gardelegen OP-Skandal in Gardelegen: Krankenkassen erstatten Anzeige

24.11.2012, 15:39

Gardelegen/Stendal/dpa. - Mehrere Krankenkassen haben im Zusammenhang mit dem OP-Skandal am Altmark-Klinikum Strafanzeige erstattet. Verschiedene Vorgänge seien bereits aktenkundig, erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Stendal am Samstag und bestätigte damit einen Bericht der „Altmark Zeitung“ (Samstag). Auslöser für dieses Vorgehen sei eine vertrauliche Liste mit den Namen von mehr als 60 Patienten, die im vergangenen Jahr ohne ausreichenden Grund an der Wirbelsäule operiert wurden.

Unterdessen laufen Ermittlungen gegen einen der Staatsanwaltschaft bekannten Arzt. „Wir ermitteln wegen fahrlässiger Körperverletzung“, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Bierte Iliev. Die Anklage habe aufgrund entsprechender Medienberichterstattung die Ermittlungen von Amts wegen aufgenommen. Die Missstände hatten andere Ärzte des Altmark-Klinikums aufgedeckt. In einem Papier an die Klinikleitung sprachen sie von Operationen, die hauptsächlich der Gewinnsteigerung dienten. Die Klinikleitung habe reagiert und einen Oberarzt abgemahnt sowie dem Chefarzt gekündigt. Allerdings sei er nicht wegen des OP-Skandals entlassen worden, sondern wegen einer unerlaubten Nebentätigkeit, berichtet die „Volksstimme“ (Samstag).