OB-Wahl in Leipzig OB-Wahl in Leipzig: SPD und CDU verbuchen Ergebnis als Erfolg

Leipzig/dpa. - Nach dem Sieg des SPD-Politikers Burkhard Jung bei der Leipziger Oberbürgermeisterwahl haben SPD und CDU das Ergebnis gleichermaßen als Erfolg verbucht. Jung hatte im zweitenWahlgang am Sonntag 51,6 Prozent der Stimmen erzielt, Uwe Albrecht (CDU) 44 Prozent. SPD-Vorsitzender Matthias Platzeck sprach von einem «überzeugenden Vertrauensbeweis», CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla von einem «historischen Ergebnis» für die CDU in Leipzig: «Das ist das beste Resultat, dass wir jemals in Leipzig erzielt haben. So nah dran waren wir noch nie.»
Auch in der Bedeutung des Wahlausganges für die jeweiligenParteien ähnelten sich die Einschätzungen. Nach den Worten vonPofalla unterstreicht das Ergebnis den «positiven Trend für die CDUinsgesamt». «Die SPD hat in den vergangenen Monaten gezeigt, dass sieWahlen gewinnen kann», sagte Sachsens SPD-Chef Thomas Jurk. DasResultat sei auch eine gute Vorlage für die Sozialdemokraten inSachsen-Anhalt zur Landtagswahl.
Nach Auffassung des Leipziger SPD-Bundestagsabgeordneten AndreasWeigel ist die Niederlage von Albrecht zugleich eine für SachsensMinisterpräsidenten Georg Milbradt (CDU). Weigel warf der CDU vor, imWahlkampf eine «künstlich hochstilisierte Kampagne» geführt zu haben.Zugleich betrachtete er den Erfolg als deutliches Zeichen für dienächste Oberbürgermeisterwahl in Chemnitz. Dort zieht sich das SPD-Stadtoberhaupt Peter Seifert Ende Juli aus dem Amt zurück. Die Unionregiert momentan in keiner der drei sächsischen Metropolen. InDresden ist der FDP-Politiker Ingolf Roßberg Oberbürgermeister.
Einig waren sich die Politiker in der Sorge um die schlechteWahlbeteiligung von nur 31,7 Prozent. «Die geringe Beteiligung zeigt,dass die Menschen enttäuscht sind von der Politik und von den Affärenund Skandalen der letzten Zeit. Damit muss endlich Schluss sein»,sagte Sachsens CDU-Generalsekretär Michael Kretschmer mit Verweis aufdie Messestadt.
Die Wahl war erforderlich, nachdem der frühere AmtsinhaberWolfgang Tiefensee (SPD) im Herbst 2005 als Verkehrsminister insBundeskabinett wechselte. Beim ersten Wahlgang vor drei Wochen hattekeiner der damals sieben Kandidaten die erforderliche absoluteMehrheit bekommen. In der zweiten Runde traten noch vier Bewerber an,die Kandidaten von Linkspartei, Grünen und DSU verzichteten.