MZ-Aktion MZ-Aktion: Fremde können Freunde werden
Halle/MZ. - Das, was ich bisher gelesen habe zu dem Thema, kommt mir sehr bekannt vor, denn ich bin eine Frau, aber Deutsche, und lebe in Halle. Auch ich kenne diese Situationen, nachts nicht in abgelegenen Straßen oder dunklen Gassen zu laufen, schnell nach Hause zu gehen oder mit dem Taxi zu fahren. Sind das nicht ganz normale Dinge, die alle Menschen irgendwann einmal erleben? Auch ich kenne Situationen, wo ich von Deutschen wie auch von Ausländern belästigt oder angesprochen wurde und es eher bedrohlich als freundschaftlich empfand. Doch Fremde können Freunde werden, aber es klappt nicht immer.
S. Müller, Halle
Weiterbildung abgelehnt
Lahme Köpfe, gepaart mit faschistischem Gedankengut - eine gefährliche Mischung, die mir gelegentlich begegnete. Einer Sozialpädagogin wurde schon mal übel, wenn sie diese "Russenweiber" sah, und ein relativ junger Ausbilder wollte am liebsten "ein Gewehr ziehen", wenn ihm ein Schwarzer begegnete. In meiner Dienstzeit hatte ich auch einmal versucht, eine Weiterbildungsveranstaltung zu besuchen, die sich mit Rechtsradikalismus in Deutschland befasste. Dazu hätte ich 30 Minuten meiner Dienstzeit benötigt. Mein Ansinnen wurde vom Geschäftsführer abgelehnt, dies sei nicht im Interesse des Hauses.
Georg Flegel, Dessau, ehemaliger Ausbilder für lernbehinderte Jugendliche
Afrikaner angepöbelt
Vor etwas über einem Jahr nahm ich an einer Kulturreise "Straße der Romanik" teil. Unser Busfahrer war ein junger Afrikaner, der perfekt deutsch sprach und sehr höflich auftrat. Mehrfach wurde er von Jugendlichen, aber auch von Erwachsenen angepöbelt, weil er Deutschen den Arbeitsplatz wegnähme. Bei einer Tagesfahrt nach Havelberg hatte er offenbar den Bus ein paar Meter neben dem amtlichen Platz geparkt. Sofort kam die Polizei und beschimpfte ihn gröblich. Wenn er nicht sofort seinen "Scheißbus" entferne, könne er etwas erleben. Mit einem deutschen Fahrer wäre das garantiert nicht passiert. Kommentar überflüssig.
V. C. Harksen, per E-Mail
Unkorrekt informiert
Ich verstehe nicht, warum Sie oft im Polizeibericht die Nationalität des Täters weglassen. Damit schüren Sie meines Erachtens die so genannte Fremdenfeindlichkeit selbst, obwohl Sie das ja angeblich bekämpfen. Denn man weiß doch, wenn Sie das Wort deutsch vermeiden, dass es sich dann meist um einen Ausländer handelt. Damit fühle ich mich bewusst unkorrekt informiert.
Thomas Schumann, per E-Mail