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Müllskandal Müllskandal: Landtag sieht Veolia-Konzern in der Pflicht

28.01.2010, 19:21
Nicht genehmigter Abfall wurde in die Tongrube Vehlitz gebracht.
Nicht genehmigter Abfall wurde in die Tongrube Vehlitz gebracht. dpa Lizenz

MAGDEBURG/MZ/DPA. - "Wir halten es für unausweichlich, Veolia in Mithaftung zu nehmen", sagte Gerry Kley (FDP), Vorsitzender des Umweltausschusses. Ähnlich äußerten sich CDU und Linkspartei. Die Kosten für die Sanierung der mit illegalem Müll gefüllten Gruben werden auf 24 Millionen Euro geschätzt. Veolia soll an der Einlagerung des Mülls beteiligt gewesen sein.

André Lüderitz (Linke) sagte, für die illegale Müllablagerung trage Wirtschaftsminister Reiner Haseloff (CDU) eine Mitverantwortung. Das für die Kontrolle zuständige Landesbergamt liege in seinem Verantwortungsbereich. Haseloff hatte Veolia aufgefordert, Geld für die Sanierung zu geben. Lieferscheine belegten, dass knapp die Hälfte der 1,3 Millionen Tonnen Abfall in Vehlitz und Möckern von Veolia stammten. Der Konzern weist diese Darstellung indes zurück und sieht sich nicht als Verursacher des Schadens. Einen "schlechten Scherz" nannte Steffen Rosmeisl (CDU) das Veolia-Angebot, rund 750 000 Tonnen Schlacke einzulagern und mit den damit verdienten neun Millionen Euro die Gruben zu sanieren.

2008 war bekannt geworden, dass dem in den Gruben eingelagerten Abfall Hausmüll beigemischt worden war. Erlaubt war aber nur mineralischer Müll wie Bauschutt.

Orte des Müllskandals
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