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Mord an Leipziger Tagesmutter Mord an Leipziger Tagesmutter: Angeklagter schweigt zu Prozessbeginn

19.05.2014, 09:07
Der 24-Jährige steht wegen Mordes an einer Tagesmutter aus Leipzig vor Gericht.
Der 24-Jährige steht wegen Mordes an einer Tagesmutter aus Leipzig vor Gericht. dpa Lizenz

Leipzig - Der mutmaßliche Mörder einer Tagesmutter aus Leipzig hat beim Neubeginn des Prozesses gegen ihn geschwiegen. Der 24-Jährige soll das 64 Jahre alte Opfer - die Mutter seiner damaligen Lebensgefährtin - im vorigen Oktober mit mindestens 34 Messer- und Scherenstichen umgebracht haben. Die Frau, die als Tagesmutter arbeitete, verblutete qualvoll. Das Motiv laut Anklage: Habgier. Demnach stritten Opfer und Täter um gestohlene 10 000 Euro. Der 24-Jährige werde vorerst keine Angaben machen, erklärte sein Rechtsanwalt im Landgericht Leipzig. Der Prozess begann am Montag von vorn, nachdem er im April nach der Erkrankung eines Schöffen abgebrochen werden musste.

Als erste Zeugin sagte die ehemalige Lebensgefährtin des Angeklagten aus - die 42 Jahre alte Tochter des Mordopfers. Sie schilderte ihr Leben mit dem 18 Jahre jüngeren Mann als geprägt von Gewalt und Streit. Er habe sie regelmäßig geschlagen, mit der Hand oder der Faust ins Gesicht. Wie oft? „Ich kann das nicht mehr zählen“, sagte die arbeitslose vierfache Mutter. Beide hätten auch Alkohol zusammen getrunken. Ein bis zweimal die Woche seien ein oder zwei Flaschen Wodka geleert worden. Dass der 24-Jährige auch Drogen nahm, will sie nicht mitbekommen haben. Sie habe das nur befürchtet.

Fortsetzung im Juni

Das Verhältnis zu ihrer Mutter sei viele Jahre lang zerrüttet gewesen, sagte die 42-Jährige. „Eigentlich habe ich 30 Jahre lang darum gekämpft, die Liebe meiner Mutter zu spüren.“ Erst anderthalb Jahre vor dem gewaltsamen Tod der 64-Jährigen hätten sich Mutter und Tochter wieder angenähert. Im Mai 2013 habe jedoch der Streit um die 10 000 Euro begonnen, die nach einem Besuch des Paares bei der Mutter verschwunden sein sollen. Sie habe das Geld nicht genommen, beteuerte die 42-Jährige. Ob ihr Ex-Freund die Mutter bestohlen hat - dazu blieben die Aussagen der Frau unklar. Der Prozess wird am 6. Juni fortgesetzt.