1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Leipzig
  6. >
  7. Standort Leipzig: Standort Leipzig: Spreadshirt schließt Produktion mit 26 Mitarbeitern

Standort Leipzig Standort Leipzig: Spreadshirt schließt Produktion mit 26 Mitarbeitern

Von Steffen Höhne 07.01.2016, 11:38
Ein Mitarbeiter prüft den Druck eines T-Shirts in der Firma Spreadshirt in Leipzig.
Ein Mitarbeiter prüft den Druck eines T-Shirts in der Firma Spreadshirt in Leipzig. dpa Lizenz

Leipzig - Fragt man in Leipzig nach erfolgreichen Internet-Firmen, so wird ein Name immer mit als erster genannt: Spreadshirt. Das 2002 gegründete Unternehmen gehört nach eigenen Angaben zu den weltgrößten Online-Plattformen für Textildruck. Umso überraschender kam die Nachricht am Donnerstag: Die T-Shirt-Druckerei hat die Produktion in der Messestadt eingestellt und 26 Mitarbeiter entlassen. Damit trennt sich die Firma von einem Teil ihrer Wurzeln.

Finanzchef Tobias Schaugg begründet die Schließung damit, dass der Standort zu klein sei und aus wirtschaftlichen Gründen nicht ausgebaut werden konnte. Über 90 Prozent der Drucke entfielen bereits bisher auf die beiden Standorte in Polen und Tschechien. Allein in Polen beschäftigt Spreadshirt 230 Mitarbeiter. Die Geschäftsführung hat den Mitarbeitern die Entlassung persönlich und mit Bedauern mitgeteilt, sagte eine Firmensprecherin. Die anderen am Firmensitz konzentrierten Abteilungen wie Marketing, Kundenbetreuung, Vertrieb und IT mit etwa 230 Mitarbeitern blieben erhalten.

Nach Unternehmensangaben befindet sich Spreadshirt weiter auf Wachstumskurs. Die Firma erzielte 2014 einen Umsatz von 72 Millionen Euro und verschickte 3,3 Millionen Artikel in 150 Länder. Das Unternehmen bietet Privatpersonen und Firmen eine Plattform, um Kleidung individuell zu gestalten. Am PC können Kunden etwa T-Shirts mit Sprüchen designen. Vereine und Firmen können auch eigene Online-Shops einrichten, die über Spreadshirt abgewickelt werden. Die Produktion der T-Shirts ist vergleichsweise aufwendig, da es sich häufig um Einzelanfertigungen handelt. Durch „18 Hände“ muss ein Produkt gehen, bis es ausgeliefert wird. Dies rechnet sich in Leipzig offenbar nicht mehr. Laut Finanzchef Schaugg sei die Fertigung nicht skalierbar gewesen. Das heißt, nur bei großen Mengen lohnt die Herstellung. Der Gründungsstandort wurde in den vergangenen Jahren nicht ausgebaut - nun ist er zu klein. (mz)