Autobauer investiert 600 Millionen Euro Porsche Macan als Elektroauto - 600 Millionen für Werk in Leipzig

Leipzig - Der Sportwagenbauer Porsche baut sein Leipziger Werk massiv für die Elektromobilität aus. Das Unternehmen legte am Dienstag den Grundstein für einen neuen Karosseriebau. Mehr als 600 Millionen Euro werden dafür investiert, kündigte Produktionsvorstand Albrecht Reimold an.
Vom Jahr 2021 an soll an dem Standort die neue Generation des kleinen Geländewagens Macan gebaut werden. Das Besondere: Der Macan wird dann nur noch als Elektro-Auto gefertigt. „Das Jahr 2019 steht für den Wandel der Autoindustrie“, sagte Reimold. Mit aller Kraft werde Porsche umweltschonende Technologien voranbringen.
Elektro-Macan: Abschied vom Verbrennungsmotor ist nicht risikolos
Erst Ende Februar hatte der Autobauer mitgeteilt, dass die neue Elektro-Version in Leipzig vom Band rollen soll. Der Macan ist ein Erfolgsmodell. Jährlich werden von dem Modell knapp 100.000 Stück produziert. Der Abschied vom Verbrennungsmotor ist nicht risikolos.
Bisher ist die Nachfrage nach E-Autos in Deutschland verhalten. „Wir sind dabei, ein Netz von Schnellladesäulen in Deutschland und Europa zu installieren“, so Reimold. Eine gut funktionierende Ladeinfrastruktur sei Voraussetzung für einen Markterfolg. Gebaut wird der E-Macan aber auch mit Blick auf den chinesischen Markt. Dort boomt die Elektromobilität vor allem in den Millionenstädten. Zur Grundsteinlegung hatte Porsche daher auch zahlreiche chinesische Journalisten eingeladen.
Werkschef Gerd Rupp sprach von „einem neuen Kapitel“ für den Standort. Der E-Macan werde auf der selben Bandanlage wie der Panamera mit Verbrennungsmotor gebaut. Auch die bisherige Version des Macan mit Benzin-Motor soll für eine Übergangszeit weiter gefertigt werden.
„Wir planen keine Reduzierungen beim Stammpersonal“
Das heißt, die Mitarbeiter müssen für die Produktion mit Hochvoltprodukten geschult werden. Laut Betriebsratschef Knut Lofski war die Qualitätsarbeit der Mitarbeiter für Porsche entscheidend, auch die E-Auto-Produktion in Leipzig anzusiedeln.
Bei einem Elektro-Auto werden zudem deutlich weniger Teile verbaut als bei einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Da Porsche allerdings die meisten Komponenten von Zulieferern zukauft, wird das keine Auswirkungen auf die Belegschaft haben. „Wir planen keine Reduzierungen beim Stammpersonal“, sagte Reimold jedenfalls. Laut Werkschef Rupp könnte die Belegschaft schrittweise um 300 auf dann 4.600 aufgestockt werden. (mz)