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Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig Nach 18 Jahren: Grünes Licht für weiße Banner

Leipziger Stadtrat stimmt für den Bau des Freiheits- und Einheitsdenkmals. Grundsteinlegung ist an einem denkwürdigen Tag.

Von Anja Falgowski Aktualisiert: 22.04.2025, 11:27
Die „Transparente“ des Einheitsdenkmals in Leipzig bleiben  wie geplant unbeschriftet.
Die „Transparente“ des Einheitsdenkmals in Leipzig bleiben wie geplant unbeschriftet. (Foto: dpa)

Leipzig/MZ - Am vergangenen Mittwoch war es endlich so weit: Der Leipziger Stadtrat stimmte der Errichtung des sogenannten Freiheits- und Einheitsdenkmals zu. Ziemlich genau 18 Jahre, nachdem der Beschluss im Bundestag gefasst worden war. 18 Jahre, in denen ausgeschrieben und entschieden, verworfen und immer wieder diskutiert wurde.

Im Oktober vergangenen Jahres dann wurde der Siegerentwurf für das Denkmal verkündet: „Banner, Fahnen, Transparente“ heißt der, entworfen vom Leipziger Architekturbüro Zila Architekt.innen. Etwa 50 „Transparente“ sollen in einem Park auf der Westseite des Wilhelm-Leuschner-Platzes aufgestellt werden. Bis zu 3,50 Meter hoch, aus dünnem, rostfreiem Stahl in Handarbeit hergestellt und weiß eingefärbt – Symbol für die Transparente der friedlichen Revolution, die mit 70.000 Teilnehmern in Leipzig ihren Druck entfaltete. Sechs Millionen Euro soll das Ganze kosten, finanziert zum großen Teil von Bund und Land.

Linke wollte Bürgerentscheid

Das Thema stand im Leipziger Stadtrat nicht zum ersten Mal auf der Tagesordnung; die Linke hatte sich dreimal vergeblich um einen Bürgerentscheid bemüht. Auch die Entscheidungsfindung am Mittwoch ging nicht ohne Diskussionen ab. So hatte die CDU angeregt, einige der weißen Skulpturen mit Slogans der Friedlichen Revolution wie „Wir sind das Volk“ zu beschriften. Die Jury, die den Siegerentwurf ausgewählt hatte, lehnte den Vorschlag als unzulässigen Eingriff in das Urheberrecht ab. Stattdessen sollen nun temporäre Gestaltungen, zum Beispiel durch Lichtprojektionen, verwirklicht werden. Am Ende stimmten 42 Stadträte für die Realisierung des Projektes, 27 dagegen.

Die Grundsteinlegung ist für den 9. Oktober geplant.