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Freizeitpark Leipziger Freizeitpark Belantis plant neue Anlage für kalte Wintermonate

Von Oliver Müller-Lorey 27.09.2016, 17:58
Die Achterbahn in Belantis führt an einer Pyramide vorbei.
Die Achterbahn in Belantis führt an einer Pyramide vorbei. Krippendorf

Leipzig - Wetter und Gesprächsthema passen nicht zusammen: Beim Treffen des Verbands Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen (VDFU) am Dienstag brennt die Sonne auf den Belantis-Park bei Leipzig. Doch viele der Fachgespräche drehen sich um den nahenden Winter - der traditionell schwierigsten Saison für Betreiber von Freizeitparks. Der Grund liegt auf der Hand: Wenn es regnet und stürmt, kommen deutlich weniger Besucher in die Freizeitparks. Viele Einrichtungen in Deutschland sind deshalb im Winter komplett geschlossen. In Südeuropa haben einige Parks hingegen ganzjährig geöffnet.

Pläne für die kalten Monate

Zumindest im Belantis-Park, in dem das Treffen der Branche erstmals stattfindet, könnte das in wenigen Jahren genauso sein. Geschäftsführer Erwin Linnenbach plant, auf dem Gelände eine Indoor-Anlage zu bauen, die Besucher auch im Winter nutzen können. Bisher endet die Belantis-Saison im Oktober und beginnt erst wieder im Frühjahr. „Wir haben mit den Planungen einer solchen Indoor-Anlage angefangen.“

Dabei kann sich der Geschäftsführer durchaus vorstellen, auf sein Maskottchen zurückzugreifen - Buddel, den Maulwurf. Das Thema für die kalten Monate könnte sein: „Buddel geht in den Winterschlaf.“ Linnenbach kann sich vorstellen, einen begehbaren Maulwurfshügel zu bauen, der vor allem Familien mit Kindern anlocken soll. „Das ganze wird aber noch zwei, drei, vier Jahre dauern“, erklärt der 55-jährige Geschäftsführer.

Dass es sich für Freizeitparks lohnt, auch im Winter zu öffnen, bestätigt VDFU-Präsident Klaus-Michael Machens. „Das Saisongeschäft ist teuer. Die Attraktionen stehen tot rum.“ Außerdem müssten neue Saisonkräfte im Frühjahr wieder aufwendig angelernt werden.

Der Belantis-Park, immerhin Ostdeutschlands größter Freizeitpark, setzt schon seit Linnenbachs Amtsantritt auf längere Öffnungszeiten. Besucher können an 193 Tagen im Jahr kommen. Vor drei Jahren waren es nur 140. Doch das reicht Linnenbach noch nicht. „150 Tage im Jahr stehen hier Millionen rum“, sagt er und zeigt auf seine Achterbahnen. Seiner Meinung würde die Besucher auch im Winter gerne in den Freizeitpark kommen. Dabei denkt er unter anderem an Kindergeburtstage, die weiter ein Hauptgrund für einen Besuch sind. Und Geburtstage würden nun einmal auch im Winter gefeiert.

600.000 Besucher als Ziel

Die längeren Öffnungszeiten haben laut Linnenbach schon jetzt einen positiven Effekt: So sei der Umsatz von neun Millionen Euro im Jahr 2013 auf zwölf Millionen im aktuellen Jahr gestiegen. Doch nicht nur das: So könnte in diesem Jahr zum ersten Mal die 600.000-Besucher-Marke geknackt werden. Und Linnenbach kündigt bereits weitere Attraktionen an. „Wir wollen zur Hauptsaison eine neue Familienfahranlage in Betrieb nehmen.“ Einzelheiten will der Belantis-Geschäftsführer derzeit aber noch nicht nennen.

Was die deutschen Freizeitparks insgesamt und Belantis im Speziellen anbelangt, macht sich VDFU-Präsident Klaus-Michael Machens keine Sorgen. Zwar sei der Markt grundsätzlich gesättigt, doch die Besucherzahlen würden langfristig steigen. Das gelte auch für Belantis. „Ich glaube, dass dieser Park von Besucherzahlen her nach oben klettern wird“, sagte er.

(mz)