Klassik vertreibt Obdachlose Klassik vor Bahnhof Leipzig: Durch Musik weniger Bettler auf dem Bahnhofsvorplatz
Leipzig - Seit einigen Tagen ist in Leipzig auf dem Bahnhofsvorplatz klassische Musik zu hören, die aus in der Fassade versteckten Boxen dringt. Ein Nebeneffekt der Beschallung: viele der Bettler und Obdachlose, die sich normalerweise auf dem Vorplatz aufhielten, sind verschwunden. Das berichtet Bild.de.
Klassische Musik vor den Eingängen des Leipziger Hauptbahnhofs
Thomas Oehme, Centermanager der Promenaden im Leipziger Hauptbahnhof, sagte der Zeitung, es sei gar nicht vorrangige Intention gewesen, diese Menschen mit der Musik zu vertreiben:
„Wir wollen einfach dem Ambiente und der langen Tradition der Musikstadt Leipzig Rechnung tragen. Denn so werden Gäste gleich mit klassischer Musik freundlichen empfangen."
Kritik von Leipziger Linken-Stadträtin Nagel an neuer Maßnahme
Kritik an der Beschallung kommt vor allem von der Partei Die Linke: Stadträtin Juliane Nagel (38), sagte der Bild, es entstehe der Eindruck, „als wenn die Musik auf die Vertreibung der Personen abzielt und als subtiles ordnungspolitisches Mittel eingesetzt wird."
Musik am Hauptbahnhof Leipzig: Keine feste Playlist
Anfechten lässt sich die Maßnahme offenbar nicht: Wie Centermanager Oehme gegenüber der Bild sagte, habe er sich bei der Stadt eine Genehmigung eingeholt.
Für die abgespielte Musik gebe es keine feste Playlist. Vielmehr werde eine sechs Stunden lange Schleife klassischer Werke aus der Zeit vom 16. bis zum 19. Jahrhundert abgespielt.
(mz/dli)