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"Hells Angels" in Leipzig "Hells Angels" in Leipzig: Steht der Leipziger Ableger vor der Auflösung?

30.06.2016, 12:49
Nach einer Schießerei in Leipzig herrscht Unruhe im Charter der Leipziger „Hells-Angels“.
Nach einer Schießerei in Leipzig herrscht Unruhe im Charter der Leipziger „Hells-Angels“. dpa

Leipzig - In Leipzig ist nach der tödlichen Auseinandersetzung im Rocker-Milieu die Angst vor einem Racheakt hoch. Die Polizei will jeglichen Gewaltausbruch bereits im Keim ersticken und reagiert mit scharfen Kontrollen und massiver Präsenz. Die Stadt will für die kommenden vier Tage ein Einreiseverbot für auswärtige Mitglieder von Rocker- und Straßenbanden verhängen . Das sächsische Polizeigesetz erlaubt es, den Aufenthalt „in einem Gemeindegebiet oder -gebietsteil zu untersagen, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass die Person dort eine Straftat begehen oder zu ihrer Begehung beitragen wird.“ Die Maßnahme gilt allerdings nur bis Montag, 4. Juli. Laut Gesetz könnte die Polizei die Sperre maximal drei Monate aufrechterhalten.

Tribuns reagieren gelassen

Innnerhalb der Rockerclubs werden die Geschehnisse unterdessen diskutiert.

Ein Mitglied der „United Tribuns“ in Leipzig sagte im Gespräch mit der Mopo24, dass die Auseinandersetzung ein „persönliches Ding“ zwischen zwei Männern gewesen sein. Es ging also weniger um Revierkämpfe. So habe der mutmaßliche Todesschütze Stefan S. sich rächen wollen. Er war am Vormittag des tödlichen Vorfalls auf der Eisenbahnstraße mit seiner Hells-Angels-Kutte unterwegs und von dem später schwer verwundeten Tribuns-Vizepräsidente Sairen O. verprügelt worden.

Auflösung der „Hells-Angels“ in Leipzig?

Es werde keine Racheakte der Tribuns geben, zitiert die Mopo24 das Tribuns-Mitglied. Das sieht die Polizei allerdings anders und verstärkt weiterhin ihre Kontrollen.

Laut Informationen der Leipziger Volkszeitung bereiten die Rocker hinter den Kulissen die Auflösung des Leipziger „Hells-Angels“-Charters vor. So wolle die Rocker-Vereinigung einem Verbot durch das Innenministerium zuvorkommen. Das Clubhaus der Rocker ist nach Medieninformationen bereits geräumt.

Am vergangenen Sonnabend lieferten sich die Rockerclub „Hells Angels“ und die „United Tribuns“ eine Auseinandersetzung. Dabei kam ein Mann ums Leben, zwei weitere wurden schwer verletzt. Zwei Mitglieder der „Hells Angels“ sind in Haft. (mz/ts)