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Leipzig Leipzig: Lebenslänglich für Sex-Täter

22.06.2009, 10:04
Der wegen Vergewaltigung, Geiselnahme und versuchten Mordes verurteilte Sebastian G. wird von Justizbeamten aus dem Verhandlungssaal des Landgerichts Leipzig geführt. (FOTO: DPA)
Der wegen Vergewaltigung, Geiselnahme und versuchten Mordes verurteilte Sebastian G. wird von Justizbeamten aus dem Verhandlungssaal des Landgerichts Leipzig geführt. (FOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Leipzig/dpa. - Das Landgericht Leipzig sprach den 25-Jährigen am Montag schuldig, zwei junge Frauen in Sachsen und Bayernmit Teppichmessern bedroht, in den Kofferraum seines Autos gezerrtund an abgelegenen Orten vergewaltigt zu haben. Ein drittes Opferhatte sich so gewehrt, dass der Täter es laufen ließ. Eine dervergewaltigten Frauen, eine 18-Jährige, stürzte er zudem von einerBrücke im Landkreis Leipzig in den eiskalten Fluss Mulde. NachÜberzeugung der Kammer habe er gewollt, dass die junge Frau stirbt,sagte der Vorsitzende Richter Hans Jagenlauf. Die Verteidigerinkündigte umgehend Revision an.

Die Serie der Verbrechen hatte am 20. Dezember vorigen Jahresbegonnen. Der bis dahin unbescholtene 25-Jährige entführte das 18Jahre alte Opfer, vergewaltigte es und stürzte die Frau dann imDunkeln von der Brücke. Der Mann hatte vor Gericht alle Tatenzugegeben, aber vehement bestritten, dass er die 18-Jährige tötenwollte. Richter Jagenlauf sagte dagegen, wer jemanden zurWinterszeit in einen Fluss werfe, ohne zu wissen, was das Opfer dorterwartet, nehme den Tod nicht nur billigend in Kauf, sondernbeabsichtige diesen sogar. Dass die junge Frau den Sturz körperlichfast unverletzt überstand und sich in ihrer mit Wasser vollgesogenenWinterkleidung aus dem Fluss retten konnte, sei wohl Schutzengeln zuverdanken.

Das Gericht hielt dem Mann vor, eine «massive kriminelle Energie»an den Tag gelegt zu haben. Nach der ersten Vergewaltigung suchte ersich zwei weitere Opfer. Eine 17-Jährige entkam, eine 16-Jährigeverschleppte er an Heiligabend von Regensburg bis nach Österreich, woer wohnte. Die jungen Frauen, die im Leipziger Landgericht ausgesagthatten, seien noch immer schwer traumatisiert. Der Angeklagte habe«das Leben von Opfern und Angehörigen zerstört», sagte Jagenlauf.Etwas anderes als lebenslang komme für den 25-Jährigen nicht infrage.