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Leipzig Leipzig: Bombendrohung und Sperrungen am Hauptbahnhof

04.06.2012, 13:55
Nach dem Fund einer verdächtigen Tasche sichern Einsatzkräfte der Polizei und der Deutschen Bahn am Montagnachmittag Teile des Leipziger Hauptbahnhofs. (FOTO: DPA)
Nach dem Fund einer verdächtigen Tasche sichern Einsatzkräfte der Polizei und der Deutschen Bahn am Montagnachmittag Teile des Leipziger Hauptbahnhofs. (FOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Leipzig/dpa. - Der Leipziger Hauptbahnhof ist am Montag nach einer anonymen Bombendrohung und dem Fund einer verdächtigen Tasche zu großen Teilen gesperrt worden. Sprengstoff-Experten rückten an, die Bundespolizei sperrte Gleise, stoppte Züge und räumte mehrere Schnellimbisse und Geschäfte. In der DB Lounge war am frühen Nachmittag eine herrenlose Laptop-Tasche entdeckt worden, aus der Kabel und Batterien ragten. „Die Tasche wurde untersucht und als gefährlich eingestuft“, sagte der Einsatzleiter der Bundespolizei, Ralph Krüger.

Die Entschärfer beschossen die Tasche schließlich mit einem Wasserdruckgewehr, um sie unschädlich zu machen. Beobachtern zufolge gab es dabei einen lauten Knall. Ob das Gepäckstück tatsächlich eine Bombe enthielt oder ob es bloß eine Attrappe war, blieb bis zum frühen Abend unklar. Nach vorläufiger Einschätzung der Ermittler war das Material in der Tasche nicht zündfähig. Was genau drin war, müsse aber im Labor untersucht werden.

Zuvor war kurz nach 13.00 Uhr über die bundesweite Hotline der Bundespolizei ein anonymer Drohanruf eingegangen. Der Anrufer habe gesagt, dass ein Bahnhof in die Luft gehen solle, berichtete ein Bundespolizei-Sprecher. „Nur dieser eine Satz. Insofern ist dieser Anruf nicht als ernsthaft eingestuft worden.“ Ob es tatsächlich einen Zusammenhang mit dem Fund der Tasche in Leipzig gebe, sei unklar.

Mehr als eine Stunde lang blieben die Gleise 6 bis 13 komplett gesperrt, auch der westliche Eingang des Bahnhofs wurde mit rot-weißem Flatterband abgeriegelt. „Es konnten Züge weder ein- noch ausfahren“, sagte eine Bahnsprecherin. Wie viele Züge umgeleitet werden mussten oder ausfielen, konnte sie nicht sagen. Nachdem die Sprengstoff-Experten Entwarnung gegeben hatten, rollte der Verkehr von 17.30 Uhr an wieder normal.

Einsatzleiter Krüger zufolge untersuchten Kriminaltechniker den Fundort der Tasche akribisch. Unter anderem sollten DNA-Spuren gesichert werden. Außerdem würden in den nächsten Tagen die Videoaufzeichnungen vom Bahnhof ausgewertet.