Lebensmittelvergiftung Lebensmittelvergiftung: Kinder erkranken an Salmonellen
Wittenberg/MZ. - Lebensmittelskandal in den Kreisen Wittenberg und Bitterfeld: Mehr als hundert Kinder aus Zschornewitz, Möhlau und Gossa sind durch verdorbenes Essen an Salmonellen erkrankt. Zehn Kinder mussten vorübergehend in Krankenhäuser eingeliefert werden. Wie erst jetzt bekannt wurde, hatten die Betroffenen unmittelbar vor den Herbstferien in Schulen und Kindergärten Spaghetti mit Bolognese und Schweinebraten zu sich genommen.
Nach übereinstimmenden Aussagen der Wittenberger Kreisverwaltung und der Polizei in Gräfenhainichen stammt das Essen aus der Landküche in Möhlau. Bei einer Überprüfung vor Ort sei festgestellt worden, dass "Grundregeln der Personalhygiene" missachtet worden seien, sagte Petra Hintersdorf vom Landratsamt Wittenberg. Wegen dieses Verstoßes gegen das Lebensmittelgesetz habe die Kreisverwaltung die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.
Die Polizei in Gräfenhainichen, die bereits von Eltern informiert worden war, hat inzwischen die Ermittlungen aufgenommen. "Uns liegen Strafanzeigen wegen des Verdachtes der fahrlässigen Körperverletzung vor", bestätigte Pressesprecher Frank Bauer auf MZ-Anfrage.
Das Möhlauer Unternehmen weist die Vorwürfe zurück. "Die Ursache liegt nicht bei uns", sagt Gerhard Treptow von der Landküche, in der nach kurzer Unterbrechung wieder Essen gekocht wird.